Herzerkrankungen in der Schwangerschaft
Wie ist heute das Risiko einer Herzerkrankung in der Schwangerschaft einzuschätzen? Welche modernen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Diese und weitere wichtige Fragen rund um das Thema Herzerkrankungen und Schwangerschaft werden am kommenden Samstag, 9. Januar 1999, bei einer ärztlichen Fortbildungsveranstaltung am Universitätsklinikum Münster erörtert. Ausgerichtet wird die um 9 Uhr im Lehrgebäude des Zentralklinikums beginnende Tagung vom Herzzentrum Münster e.V. und der Universitäts- Frauenklinik in Kooperation mit der Akademie für ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe.
Etwa jede hunderste Schwangere leidet an einer Herzerkrankung. Im Vordergrund stehen angeborene Herzfehler, Herzmuskel- und Herzklappenerkrankungen sowie Herzrhythmusstörungen. In früheren Jahren war eine Herzerkrankung in der Schwangerschaft wesentlich gefährlicher als heute. Insbesondere wenn das funktionelle Leistungsvermögen des Herzens deutlich eingeschränkt war, kam es häufig zu Todesfällen. In den letzten Jahren haben sowohl die mütterliche als auch die kindliche Sterblichkeit abgenommen. Diese erfreuliche Entwicklung ist das Ergebnis von Fortschritten bei der Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen sowie einer zunehmenden Optimierung von Schwangerschaftsführung und Geburtshilfe.
Keineswegs sind damit aber alle Probleme gelöst. Eine neue Herausforderung ist beispielsweise die Tatsache, daß heute mehr Frauen mit angeborenen Herzerkrankungen als früher überhaupt das gebärfähige Alter erreichen. Dies macht eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher medizinischer Fachdisziplinen erforderlich. Im Rahmen der am Samstag in Münster stattfindenden Veranstaltung zum Thema "Herzerkrankungen und Schwangerschaft - Schwangerschaft und Herzerkrankungen" wird diesem Anspruch an fachübergreifender Kooperation Rechnung getragen. Unterschiedliche Kankheitsbilder - vom angeborenen Herzfehler bis zu Herzinsuffizienz und Bluthochdruck, von entzündlichen Herzerkrankungen bis zu Herzrhythmusstörungen - werden aus Sicht des Kardiologen und des Geburtshelfers, darüber hinaus zum Teil auch aus Sicht des Experten für Blutgerinnung und des Mikrobiologen beleuchtet. Die Tagungsleitung liegt bei Prof. Dr. Günter Breithardt, Direktor der Medizinischen Klinik C, und Prof. Dr. Hermann P. G. Schneider, Direktor der Frauenklinik der Westfälischen Wilhelms-Universität.
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