Fünf Millionen für die Infarktforschung
In einem europaweiten Wettbewerb ist es dem Institut für Arterioskleroseforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster gelungen, für die nächsten fünf Jahre Forschungsmittel in Höhe von fünf Millionen DM einzuwerben. Damit wird ein mit den Universitäten Oxford, Mailand und Stockholm gemeinsam durchgeführtes Forschungsprojekt zur Aufdeckung vererbter Ursachen des Herzinfarktes gefördert.
Herzinfarkte treten in manchen Familien gehäuft auf. Offensichtlich gibt es vererbbare Faktoren, die das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Nur in sehr seltenen Fällen wird diese Veranlagung direkt von Eltern auf ihre Kinder vererbt. In den meisten Fällen ist die Form der Vererbung wesentlich komplexer, da sich verschiedene Erbfaktoren und der Lebensstil gegenseitig beeinflussen. Nur die Sammlung der Daten von Tausenden betroffener Familien kann zu wertvollen neuen Erkenntnissen führen, die in der Zukunft neue Ansätze für die Erkennung, Vorbeugung und Therapie des Herzinfarktes eröffnet.
Im Rahmen der Studie werden Personen gesucht, die vor dem 55. Lebensjahr einen Herzinfarkt erlitten und mindestens einen Bruder oder eine Schwester haben, die vor dem 65. Lebensjahr eine Herzkrankheit (z.B. Herzinfarkt, Angina pectoris, Bypass oder Herzkranzgefäß- Erweiterung) entwickelt haben. Die Geschwisterpaare, die an diesem Forschungsvorhaben teilnehmen, werden einmalig untersucht. Dabei werden sie von einem Arzt über ihre Krankheitsgeschichte und eventuelle Risikofaktoren befragt. Außerdem wird Blut für biochemische und genetische Analysen abgenommen, weshalb der Patient bei der Blutabnahme nüchtern sein muß.
Die Daten werden streng vertraulich behandelt. Die wissenschaftlichen Auswertungen erfolgen an anonymisierten Daten. Alle Reisekosten werden erstattet, zusätzlich werden 100 Mark als Aufwandsentschädigung gezahlt.
Nähere Informationen und Anmeldung zur Teilnahme: Institut für Arterioskleroseforschung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Prof. Dr. Gerd Assmann, 48129 Münster, Tel: 0251-83-4 72 22, Fax: 0251-83-4 72 25.
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