Psychologen untersuchen rechtsradikale Tätertypen
Jena. (23.03.99) Für ein neues Forschungsprojekt mit dem Titel "Biographische Hintergründe und Motivationen fremdenfeindlicher Gewalttäter" stellt die Volkswagenstiftung Hannover dem Institut für Psychologie der Universität Jena und dem Deutschen Jugendinstitut e.V. München knapp eine halbe Million Mark zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird von den beiden Jenaer Kommunikationspsychologen Prof. Dr. Wolfgang Frindte und Dipl. Psych. Jörg Neumann koordiniert.
Laut Verfassungsschutzbericht haben rechtsextremistische und fremdenfeindliche Gewalttaten in Deutschland auch im Jahre 1998 zugenommen. Bisherige Untersuchungen zu den Gründen zu diesem Thema waren entweder statistisch umfassend, ließen aber nur ein oberflächliches Bild der Täter sichtbar werden, oder sie boten Einsichten in die Komplexität der Einzelfälle, waren dann aber nicht in der Lage, die Vielfalt der unterschiedlichen Biographien, Motivationsprozesse und Tätertypen ausreichend zu beleuchten, erläutert Prof. Frindte. Mit seinem Projekt will er nun beide Perspektiven miteinander kombinieren.
Durch intensive Tiefeninterviews wird beabsichtigt, Erkenntnisse über die Zusammenhänge von biographischen und familiären Faktoren, Mi-lieueinflüssen, emotionalen Dispositionen und politischen Orientierungen von fremdenfeindlichen Gewalttätern zu gewinnen. Das Projekt hat eine Laufzeit von eineinhalb Jahren.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wolfgang Frindte
Tel.:03641/945280, Fax: 945282
e-mail: swf@rz.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931031
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