Erneut Cholera-Ausbrueche in Afrika: RKI mahnt Reisende zur Vorsicht
24.3.1999
Erneut Cholera-Ausbrüche in Afrika:
Robert Koch-Institut mahnt Reisende zur Vorsicht
Nach größeren Cholera-Ausbrüchen in Afrika im Jahr 1998 sind An-fang 1999 erneut eine Reihe von Cholera-Ausbrüchen- im mittleren und südlichen Afri-ka aufgetreten. Die Ursache dafür sind besonders schwe-re Re-gen-fälle im Winter, man-gelhafte Sanitär- und Lebens-mittel-hygiene in über-völ-kerten Stadtgebieten, verunreinigtes Trink-wasser-, ungenügende Abwasserklärung, Bürger-krie-ge und die von ihnen hervorgerufenen Flüchtlingsströme. Be-stätigte Mel-dun-gen über grö-ßere Cholera-Ausbrüche betreffen Bu--run--di, die De-mo-kra-ti-sche Republik Kongo, Ghana, Ke-nia, die Ko-mo-ren, die Republik Kongo, Mosambik, Ruanda, Sam-bia, Sierra Leone, Simbabwe, So---ma-lia, Tan-sania und Uganda. In Kenia sind besonders auch Mom-basa und andere touristisch bedeutende Küstenregionen betroffen. Allein aus Somalia wurden in letzter Zeit 4 457 Cholera-Erkrankungen ge-meldet. In weiteren afrikanischen Staa-ten ist das Risiko durch ge-häufte Einzel-er-kran-kungen eben-falls er-höh-t. Mit einer hohen Dunkel-ziffer aufgrund unterbliebener Meldungen ist ohnehin zu rechnen.
Prof. Reinhard Kurth, Leiter des Robert Koch-Instituts, mahnt Rei-sende nach Afrika, sich gegenwärtig besonders sorg-fältig reisemedi-zinisch beraten zu lassen und sich auf die bestehende Infektionsge-fährdung einzustellen: "Das Ri-siko ist minimal, wenn die Grundre-geln beachtet wer-den, auf einwandfreies Trinkwasser und unbedenk-liche Nahrungs-mittel zu achten und im Falle einer beginnenden Durch-fall-erkrankung sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu neh-men. Die mit Reisen in tropische Länder erfahrenen Briten haben die dort zweckmäßige Zubereitung von Speisen auf die bündige Formel cook it, peel it - or forget it gebracht."
Wegen mangelnder Wirksamkeit wird eine Cholera-Impfung für Rei-sende von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon seit lan-gem nicht mehr empfohlen. Sie ist le-dig-lich in Ausnahmefällen als ergänzende Maßnahme angebracht, zum Beispiel bei Hilfseinsätzen in aktuellen Epidemie-ge-bieten unter eingeschränkten hygienischen Bedingungen. Obwohl die WHO betont, daß kein Land eine Cholera-Impfung von Reisenden fordern sollte, wird sie zuweilen noch von ein-zelnen Ziel- oder Transit-ländern verlangt.
Die WHO und die vor Ort tätigen Hilfsorganisationen un-ter--stützen die nationalen Bekämpfungsmaß-nahmen. An-satz---punkte für notwen-dige Hilfsmaßnahmen sind die medi-zi-nische Betreuung und die Hy-giene-. Die Cholera ist be-handel-bar und grund-sätzlich durch richtige Vor-sor-ge- und Be-kämp--fungs-maßnahmen gut beherrschbar.
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