Atmosphärenphysiker treffen sich in Lindau
Das jährliche Treffen der Wissenschaftler, die die Erdatmosphäre mit optischen - also physikalischen - Methoden erforschen, findet in diesem Jahr in Lindau am Harz statt: das "26th Annual European Meeting on Atmospheric Studies by Optical Methods". Dort treffen am 30. August etwa 40 Gäste aus aller Welt (u. a. aus Norwegen, Schweden, Finnland, Rußland, Kanada, Südafrika, Neuseeland, Japan, Ukraine, Kasachstan und Georgien) ein, um im Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) mit auf demselben Fachgebiet tätigen Lindauer Kollegen bis zum 2. September Erfahrungen auszutauschen. Sie hören an den vier Tagen ca. 50 Vorträge, außerdem werden noch mehrere Themen auf Postern behandelt. Die Forscher führen ihre Beobachtungen u. a. mit Kameras und LIDAR (das analog zum bekannteren RADAR mit Licht statt mit Radiowellen arbeitet) vom Boden und von Satelliten aus durch. Besondere Schwerpunkte ihrer Forschung sind gegenwärtig die Einfüsse von Raketenstarts auf die Umwelt und das Problem des in der Stratosphäre unseres Planeten in großer Menge zerstörten Ozons ("Ozonloch"). Weitere Themen sind die Untersuchung von Polarlichtern und von Wolken. Ein besonderer Leckerbissen in der weitgefächerten Themenpalette dürfte die Erzeugung künstlichen Polarlichts mit Hilfe starker Radiowellen sein, über das u. a. Lindauer Wissenschaftler berichten werden.
In den vergangenen Jahren hatte die Tagung in Granada (Spanien) und Andoya (Norwegen) stattgefunden, im kommenden Jahr soll sie in Schweden abgehalten werden. Daß so viele Wissenschaftler in diesem Jahr nach Lindau kommen, liegt nicht nur an dem Renommee der zahlreichen Lindauer Atmosphärenforscher. Es ist auch eine Geste des Dankes an den Lindauer Dipl.-Phys. Hans Lauche, der für seine Kollegen viele Jahre lang die schwierige Aufgabe des Eichens von Lichtquellen für diese Experimente übernommen hatte und demnächst in den verdienten Ruhestand tritt.
Weitere Informationen:
http://www.linmpi.mpg.de/aktuelles/tagungen/26AM/