Internationaler Workshop über Zugangsregelungen zu genetischen Ressourcen in Bonn
Bonn, 17. April 2000: Auf Einladung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) findet heute und morgen in Bonn im Poppelsdorfer Schloß eine internationale Fachtagung über den Zugang zu genetischen Ressourcen statt. In der Konferenz werden Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes einem internationalen Fachpublikum vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden. Die Fachteilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich und England repräsentieren den staatlichen Bereich, die forschende Pharmaindustrie, öffentliche Forschungsinstitutionen, die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit und die Umweltverbände.
Die Ergebnisse der Tagung und des Forschungsvorhabens fließen direkt in die Verhandlungen der 5. Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention in Nairobi im Mai 2000 ein. Hier gilt es unter anderem, die Quellen der für die Pharmaindustrie notwendigen genetischen Ressourcen zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch den Erhalt der Artenvielfalt als Quelle dieser genetischen Ressourcen und ihrer natürlichen Lebensräume in den Entwicklungsländern sicherzustellen. Dies soll dadurch geschehen, daß man den "Bewahrern" genetischer Vielfalt, meist die arme ländliche Bevölkerung oder indigene Gruppen, einen gerechten Anteil an den Gewinnen aus ihrer Nutzung sichert. Eines der drei Ziele der Biodiversitätskonvention, die von 177 Mitgliedsstaaten gezeichnet wurde, ist die gerechte Verteilung der Gewinne aus der Nutzung der genetischen Ressourcen. Die Konvention geht mit ihren Forderungen nach nachhaltiger Nutzung von natürlichen Ressourcen und dem gerechten Vorteilsausgleich bei ihrer Nutzung, vor allem zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern, weit über die Inhalte traditioneller Naturschutzabkommen hinaus. Sie schlägt damit eine Brücke der Verständigung zwischen den traditionellen Naturschützern und Naturnutzern in der Gesellschaft.
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