Spin-offs aus der Fraunhofer-Gesellschaft - Beschleunigung für den Technologietransfer
Gründerboom in Deutschland. Auch die Fraunhofer-Gesellschaft fördert die Selbständigkeitspläne ihrer Mitarbeiter; und das bereits seit Mitte der 80er Jahre. Denn die jungen Firmen sind Hoffnungsträger für die deutsche Wirtschaft - sie helfen, wissenschaftliche Erkenntnis schnell in innovative Produkte umzusetzen. Mittlerweile sind rund 250 Firmen entstanden, die über 1 000 Arbeitsplätze geschaffen haben. Um die jungen Fraunhofer-Gründer umfassender unterstützen zu können, wurde im Frühjahr 1999 die Venture Gruppe gegründet. Sie bündelt und erweitert die bisherigen Fördermaßnahmen. Allein seit Mai 1999 wurden über 40 Ausgründungsprojekte betreut sowie sieben Unternehmensgründungen mit Unterstützung und unter Beteiligung der Fraunhofer-Gesellschaft realisiert. In etwa die gleiche Zahl steht derzeit unmittelbar vor dem Abschluss - etwa wöchentlich kommt ein neues Projekt hinzu. Das Spektrum der Fraunhofer-Gründer reicht von Mikroelektronik über Informationstechnologie und Life Science bis hin zu Materialforschung und Umwelttechnik. Um der steigenden Nachfrage dauerhaft gerecht zu werden und ein flexibles und umfassendes Dienstleistungsangebot anbieten zu können, soll die Venture Gruppe bis 2001 als Fraunhofer-Beteiligungsgesellschaft ausgegründet werden. Außerdem ist geplant, einen Fraunhofer-Beteiligungsfonds einzurichten, in dem Beteiligungskapital speziell für Ausgründungen aus den Fraunhofer-Instituten bereitsteht.
Ein Beispiel für eine junge Gründerfirma ist die MedCom GmbH: Das Unternehmen entstand vor drei Jahren und hat sich auf IuK-Anwendungen in der Medizin spezialisiert. Herzstück der Firma ist das Software-System »InViVo«, das am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD entwickelt wurde. Diese Software wird von MedCom weiterentwickelt und als kommerzielles Produkt vermarktet. InViVo ist eine Visualisierungsplattform für medizinische Untersuchungsdaten, wie sie beispielsweise in der Radiologie (CT, MRI) entstehen. Mit Hilfe einer portablen, telemedizinfähigen Workstation - auf Basis von InViVo - wird eine problemlose Freihand-Aufnahme von 3D-Ultraschall-Daten ermöglicht. Während der Schwangerschaftsuntersuchung kann der behandelnde Arzt bereits in einem frühen Stadium die erzeugten Daten zu einer Profildarstellung des Kindes nutzen. Ferner kann die Aufnahme eines 3D-Ultraschall-Datensatzes zu einem entfernten Experten für eine Tele-Konsultation, z.B. über Internet, übertragen werden.
Beate Koch
Fraunhofer-Gesellschaft
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