Ernst Jung-Preis für den Würzburger Pharmakologen Martin J. Lohse
Der Pharmakologe Prof. Dr. Martin J. Lohse (43) von der Universität Würzburg erhält am Freitag, 19. Mai, in Hamburg den Ernst Jung-Preis für Medizin 2000. Diese Auszeichnung wird "für bahnbrechende medizinische Forschungen" vergeben und gilt als der bedeutendste deutsche Medizinpreis.
Das Preisgeld beläuft sich auf insgesamt 400.000 Mark und geht zu gleichen Teilen an Prof. Lohse und an Prof. Dr. Peter H. Krammer vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg.
Wie die den Preis vergebende Jung-Stiftung (Hamburg) mitteilt, sei Martin Lohse international herausragend auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Pharmakologie. Er habe wesentlich zur Aufklärung der Mechanismen beigetragen, über die Arzneistoffe mit ihren Angriffspunkten an Herz und Blutgefäßen reagieren. Zudem habe er beschrieben, wie die Arzneimittel ihre Wirkung auf die Zellen ausüben und so zum Beispiel vermitteln, dass sich eine Herzmuskelzelle stärker oder schwächer zusammenzieht. Die Forschungsergebnisse von Prof. Lohse sind nach Einschätzung der Stiftung von großer Bedeutung für die Beobachtung, dass Arzneistoffe beispielsweise bei Patienten mit einer Herzschwäche in ihrer Wirkung nachlassen und damit für die Therapie nicht mehr ausreichend wirksam sind.
Der Professor, der seit 1993 an der Universität Würzburg tätig ist, hat für seine Arbeiten bereits mehrfach hochrangige Auszeichnungen erhalten, darunter den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft: Dieser höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis, der mit drei Millionen Mark ausgestattet ist, wurde ihm 1999 verliehen.
Die "Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung" wurde 1967 von dem Kaufmann, Reeder und Mäzen Ernst Jung (1896-1976) gegründet. Sie fördert eigenen Angaben zufolge unter anderem die "humanmedizinische Forschung mit besonderer Beachtung ihrer klinischen Relevanz". Der Ernst Jung-Preis für Medizin wird jährlich an Forscher aus aller Welt vergeben und gehört zu den höchstdotierten Medizinpreisen.
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