»Vom Mitbürger zum Staatsbürger«
Fachtagung zum neuen Staatsangehörigkeitsrecht
Samstag, 16. September 2000, in der Fachhochschule Köln
Vor allem an Vertreterinnen und Vertreter von Migranten und Selbstorganisationen richtet sich die dritte Fachtagung der Reihe »Multiplikatorenseminar zum neuen Staatsangehörigkeitsrecht«, zu dem der Fachbereich Sozialarbeit der Fachhochschule Köln und der Bezirksverband Mittelrhein der Arbeiterwohlfahrt am 16. September 2000 in die Hochschule einladen (9.30 Uhr bis 16.45 Uhr, Geisteswissenschaftliches Zentrum der FH Köln, Mainzerstraße 5, 50678 Köln).
POLITISCHE UND RECHTLICHE ASPEKTE
In Referaten, in Arbeitsgruppen und in einer abschließenden Podiumsdiskussion sollen die wichtigsten politischen und rechtlichen Aspekte des neuen Rechts, die Probleme bei der praktischen Umsetzung, sowie die Möglichkeiten von kommunaler Integrationspolitik erörtert werden.
KOMPLIZIERT UND UMSTRITTEN
Das neue Staatsangehörigkeitsrecht ist seit dem 1. Januar 2000 in Kraft. Es ist kompliziert und nicht nur unter Deutschen, sondern auch unter Migrantinnen und Migranten umstritten. Mit dem Geburtsrecht und der erleichterten Einbürgerung verbessert es die Möglichkeiten zur rechtlichen Gleichstellung und zur politischen Partizipation - allerdings in der Regel um den Preis der Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit. Daher ist der erwartete Ansturm auf die deutsche Staatsbürgerschaft bisher ausgeblieben, in Köln wie in anderen Städten und Gemeinden der Bundesrepublik. Die gegenwärtige Welle ausländerfeindlichen Exzesse hat sicherlich ihren Teil dazu beigetragen.
BUNDESEIT ÜBERTRAGBARES MULTIPLIKATORENSEMINAR-KONZEPT
Ziel des Projekts MUSSTAR ist es, ein landes- und bundesweit übertragbares Konzept eines Multiplikatorenseminars zum neuen Staatsangehörigkeitsrecht zu entwickeln und in exemplarischen Fortbildungsveranstaltungen zu erproben. Die Ergebnisse werden in Form eines Handbuches veröffentlicht. Unterstützt wird das Projekt durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die GEW-Stiftung Köln.
PROGRAMM
9.30 Uhr bis 10.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Henning Storz, FB Sozialarbeit der FH Köln
Wolfgang Barth, Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt, Referat Migration
Prof. Dr. Hakki Keskin, Bundesvorsitzender der türkischen Gemeinden in Deutschland e.V.
11.00 bis 12.45 Uhr
Dipl. Soz.-Arb. Silvia Hahn, Vorstellung des Arbeitsgruppenkonzeptes
AG 1: »Das neue Staatsangehörigkeitsrecht: Ziele, Inhalte, Umsetzung«
Prof. Dr. Helga Spindler, Universität Gesamthochschule Essen; Pia Heller, Amt für Personenstandswesen Köln
AG 2: »Rechte und Pflichten als deutsche(r) Staatsbürger(in)«
Prof. Dr. jur. Klaus Riekenbrauk, FH Düsseldorf; Emel Demiral, stellv. Vorsitzender des Ausländerbeirates Köln
AG 3: »Barrieren gegenüber der Einbürgerung«
Dr. rer. pol./Dipl.-Ing. Viktoria Waltz, Universität Dortmund; Beate Müller-Grunewald, Jugendwerk Siegburg
13.45 bis14.15 Uhr
Vorstellung der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen
14.15 bis 15.00 Uhr
»Einbürgerung/Nicht-Einbürgerung - und was dann?
Integration vor Ort in der Kommune«
Prof. Dr. phil. Michael Krummacher, Ev. FH Bochum
15.15 bis 16.45 Uhr
Podiumsdiskussion
Dr. Lale Aakgün, Leiterin des Landeszentrums für Zuwanderung NRW
Metin Sirin, Vorsitzender des Ausländerbeirates Köln
Dipl.-Psych. Maria del Mar Castro-Varela, FB Sozialarbeit
Afeworke Habtu, Leiter des Flüchtlingzentrums Köln
Prof. Dr. Hakki Keskin, Bundesvorsitzender der türkischen Gemeinden in Deutschland e.V.
Moderation: Prof. Dr. Henning Storz
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