ETH-Forscher erhält Braunschweig Preis für Revolution in der Elektronik
Prof. Bertram Batlogg vom Laboratorium für Festkörperphysik der ETH Zürich erhält heute, 8. Oktober, den Braunschweig Preis 2001. Die Auszeichnung, die mit 100'000 DEM dotiert ist, wird dem Forscher für die Erarbeitung von physikalischen Grundlagen verliehen, welche die Anwendung von organischen Materialien z.B. Kunststoff als Halbleiter, Laser oder sogar Supraleiter ermöglichen.
Dass auch organische Materialien - zum Beispiel preiswerte Kunststoffe - die Eigenschaften von Halbleitern, Lasern und sogar Supraleitern annehmen können, gilt in der Elektronik als Revolution. Für solche Entwicklungen, die einmal zu preiswerten Monitoren "zum Aufrollen", intelligenten Etiketten, zu neuartigen Lasern, einfachen und kostengünstigen Solarzellen oder zur Entwicklung des Quantencomputers führen könnten, hat das Forscherteam um Prof. Bertram Batlogg in diesem Jahr den Braunschweig Preis zugesprochen bekommen. Der mit 100'000 DEM höchstdotierte Forschungspreis einer deutschen Stadt wird im Rahmen des 2. Braunschweiger Kongresses Lebenswelten für Morgen überreicht. Der Braunschweig Preis zeichnet anwendungsorientierte Forschung für nachhaltige Entwicklung aus.
Bertram Batlogg begann seine Untersuchungen über Halbleiter aus Kunststoffen in den USA, bevor er im September 2000 an die ETH Zürich wechselte. Sein Team stiess dabei auf Kunststoffe, die Supraleitung bei "Rekordtemperaturen" von 110 Kelvin (-163,16 °C) und damit über dem Siedepunkt von Stickstoff machen. Dies verbilligt die Kühlung der Materialien um ein Vielfaches.
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