Bremer Wissenschaftler organisieren deutsch-kanadische Tagung zur Migration am 25. 10. in Berlin
Kanada sieht sich als Einwandererland, anders Deutschland: Obwohl es seit den 50er Jahren Einwanderungsgebiet ist, hat es sich lange nicht so verstanden. Diese verschiedene Wahrnehmung bestimmt auch die jeweilige Politik und Migrationsforschung: Dazu findet am 25. Oktober 2001 findet in Berlin eine Konferenz statt, die von Bremer Migrationsexperten organisiert wird.
Kanada sieht sich selbst als Einwandererland. Anders Deutschland: Obwohl es seit Mitte der 50er Jahre - wie auch zu früheren Zeiten - faktisch Einwanderungsgebiet ist, hat es sich lange nicht als Immigrationsland verstanden. Diese verschiedene Wahrnehmung bestimmt weitgehend die jeweilige nationale Politik und hat zu unterschiedlichen Forschungsfragen in beiden Ländern geführt. Inzwischen erfüllt die kanadische Einwanderungspolitik eine gewisse Vorbildfunktion: Das Konzept der Zuwanderungskommission sieht ein Punktesystem ähnlich dem kanadischen vor. Deshalb sind gemeinsame Tagungen zu Migrationsfragen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Kanada und Deutschland besonders spannend. Am 25. Oktober 2001 findet im Senatssaal der Humboldt Universität in Berlin eine Konferenz zum Thema "Migranten in der 'Metropole' - kanadische und deutsche Ansätze" statt, die vom Bremer Migrationsexperten Prof. Dr. Dirk Hoerder aus dem Studiengang Geschichte der Universität und Prof. Dr. Rainer Münz, Demograph und Mitglied der Zuwanderungskommission, Humboldt Universität zu Berlin, organisiert wird. Die Reputation der Bremer Migrationsforschung wird durch die Anwesenheit der kanadischen Botschafterin Marie Bernard-Meunier und der kanadischen Generalgouverneurin Adrienne Clarkson unterstrichen. Adrienne Clarkson hält sich gegenwärtig zu einem Staatsbesuch in der Bundesrepublik auf und eröffnet die Tagung mit einem Vortrag. An der Konferenz nehmen auch deutsche Politiker wie Cem Özdemir und Rita Süssmuth teil.
Bei der Tagung geht es im doppelten Sinne um Migration: in modernen Industriegesellschaften und in großen urbanen Ballungsräumen. Themenbereich sind globale Migrationstrends und Regulierungsfragen, Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten in transkulturellen Nachbarschaften, das Zusammenleben junger Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, flexibles Verhalten städtischen Verwaltung in der multikulturellen städtischen Wirklichkeit und sich wandelnde nationale Identitäten, Fragen über die Zukunft der Migration in den Industriegesellschaften und den urbanen Zentren.
Informationen bei:
Unibersität Bremen, Institut für Geschichte
Migrationsforschung
Prof. Dr. Dirk Hoerder und Irina Schmitt
Tel. 0421 / 218 2111 - 2226
eMail: irinas@uni-bremen.de