Interview mit Forum Bildung:"Kindermuseen sind keine überdachten Abenteuerspielplätze"
Pressemitteilung 29/2001
Bonn, 12. November 2001
"Kindermuseen sind keine überdachten Abenteuerspielplätze"
Museumspädagogin Gabriele König über den Bildungsort Kindergarten
Kinder lernen anders. Kein Wunder, dass sie sich in Museen langweilen, in denen sie nur mit den Augen ihre Neugierde stillen dürfen. Spezielle Kindermuseen, in denen Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht sind, schließen eine wichtige Lücke in der Jugendbildung. Die Online-Redaktion des Forum Bildung sprach mit Dr. Gabriele König von der Kinder-Akademie in Fulda über die Kultur für und von Kindern, über das völlig andere Verständnis von Museen in den USA und die Skepsis, ob dem Boom der Kindermuseen wirklich eine tiefe Einsicht zugrunde liegt. Weitere Informationen unter http://www.forumbildung.de
"Kindermuseen sind keine überdachten Abenteuerspielplätze, sondern Bildungsorte", erklärt Dr. Gabriele König, die stellvertretende Leiterin der Kinder-Akademie in Fulda.
Den Grund für die lange Tradition der "Hands-on"-Museen in den USA - über 200 von der Ost- zur Westküste - sieht die Museumspädagogin König in dem anderen Verständnis der US-Amerikaner von Museen, denn "im amerikanischen Museumsmodell stand schon immer das Vermitteln im Vordergrund".
Kindermuseen sind interaktiv, keinem Thema verschrieben und halten die kleinen Besucher nicht auf Distanz. Anfassen, Ausprobieren und Experimentieren ist sogar ausdrücklich erwünscht. Damit sich die Eltern nicht langweilen, während der Nachwuchs seinen Wissensdurst stillt, basieren viele Experimente auf der Zusammenarbeit von Groß und Klein. "Gemeinsam etwas getan zu haben, ist für beide ein tolle Lernerfahrung", fasst Gabriele König ihre Erfahrungen zusammen. Nur bei den Workshops verzichtet man in Fulda auf die Mitarbeit der Erwachsenen, da diese oft den Kindern die Initiative abnehmen und Konkurrenzdenken miteinbringen.
Das Thema Kindermuseum ist in Mode. Doch die stellvertretende Leiterin der Kinder-Akademie ist skeptisch, ob dieser Boom wirklich auf einer tiefen Einsicht basiert oder ob Museen nicht einfach versuchen, die Besucherzahlen in die Höhe zu schrauben, denn, so Gabriele König, "Kinder kommen ja bekanntlich nur in Gruppen".
Das Interview mit Dr. Gabriele König und ein Porträt der Kinder-Akademie Fulda finden Sie unter http://www.forumbildung.de
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