Designierte Generalsekretärin der European University Association beim HRK-Plenum
Interessenvertretung der europäischen Hochschulen:
Designierte Generalsekretärin der European University Association beim HRK-Plenum
Die Bedeutung einer gemeinsamen Interessenvertretung der europäischen Hochschulen betonte die designierte Generalsekretärin der European University Association (EUA), Lesley Wilson, vor dem Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) am 18. Februar in Würzburg. Die EUA ging im vergangenen Jahr aus der Vereinigung der Association of European Universities (CRE) und der Confederation of EU Rectors' Conferences hervor und stellt heute die wichtigste Interessenvertretung der europäischen Hochschulen gegenüber den europäischen Institutionen (Ministerrat, Parlament, Kommission) dar. Neben der Einflussnahme auf die europäische Hochschul- und Forschungspolitik sieht die EUA ihre Aufgabe vor allem in der Bereitstellung von Dienstleistungen für ihre Mitglieder (Qualitätssicherung, Weiterbildung, etc.). Auch führt die EUA verschiedene, von der Europäischen Kommission finanzierte Projekte im Bereich Lehre und Forschung (z.B. zu ECTS) durch. Die individuelle Mitgliedschaft in der EUA ist nicht auf Hochschulen im Bereich der EU oder ihrer Beitrittskandidaten begrenzt. Der EUA gehören insgesamt 640 Universitäten aus allen Ländern Europas ein, einschließlich Russlands, der Ukraine, Aserbaidschans und der Türkei an.
Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt der EUA liegt bei der Mitwirkung an der Entwicklung eines Europäischen Hochschulraumes ("Bologna-Prozess"), der besser koordinierte und teilweise vereinheitlichte Strukturen der Hochschulbildung in Europa schaffen soll. Die EUA wird daher in Vorbereitung der Berliner Konferenz der europäischen Bildungsminister im September 2003 eine Konferenz der europäischen Hochschulen durchführen. Auf dieser, in Graz für Mai 2003 geplanten "European University Convention" werden die Hochschulen Gelegenheit haben, ihre Einschätzung der Fortschritte im Bologna-Prozess und ihre Erwartungen an die Minister für die Berlin-Konferenz zu formulieren. Besonderes Augenmerk richtet die EUA dabei auf die Verzahnung des Europäischen Hochschulraums mit dem geplanten Europäischen Forschungsraum.
Lesley Wilson, derzeit stellvertretende Generalsekretärin, wird das Amt der Generalsekretärin im Herbst 2002 übernehmen. Die polyglotte gebürtige Schottin war zunächst Referentin des deutschen Wissenschaftsrats und arbeitete dann in verantwortlicher Stellung bei der European Science Foundation. Sie war an der Entwicklung und Implementierung des europäischen Mobilitätsprogramms ERASMUS beteiligt und leitete während mehrerer Jahre das Hochschulzentrum der UNESCO (CEPES) in Bukarest. Bevor sie im vergangenen Jahr zur EUA kam, war sie an der European Training Foundation in Turin für die Umsetzung des TEMPUS-Programms für Zentral- und Osteuropa zuständig. Weitere Informationen zu Struktur und Aufgaben der EUA finden sich auf der Homepage der Organisation unter www.unige.ch/eua.
Umfangreiche Informationen zum Bologna-Prozess und speziell zur geplanten Berlin-Konferenz sind auf der offiziellen Konferenz-Website unter www.bologna-berlin2003.de zu finden.