Herzprobleme bei Nierenleiden
Die besondere Gefährdung von Patienten mit Herz- und Nierenerkrankungen steht im Mittelpunkt einer Fortbildungsveranstaltung des Herzzentrums Münster, die am kommenden Samstag von 9 bis 13.30 Uhr im Hörsaal L 20 im Lehrgebäude des Universitätsklinikums (UKM) stattfindet. Ziel der von den Medizinischen Kliniken C und D des UKM gemeinsam ausgerichteten Tagung ist es, durch vorbeugende Maßnahmen Herz-Kreislaufkomplikationen bei Nierenkranken zu vermeiden beziehungsweise durch geeignete Behandlungsmaßnahmen die Lebensqualität und das Überleben der Patienten zu verbessern.
Erkrankungen der Nieren sind oft die Folge einer langjährigen Zuckerkrankheit und/oder eines Bluthochdruckes. Mediziner befürchten, dass sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Zahl der Patienten mit einer Einschränkung der Nierenfunktion, der so genannten Niereninsuffizienz, verdoppeln bis fast verdreifachen wird. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien wird bei vielen Patienten eine lebenslange Dialysetherapie (Blutwäsche) erforderlich. Eine Niereninsuffizienz fördert umgekehrt zudem das Auftreten von Komplikationen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Dies führt nicht nur zu einer Verringerung der Lebensqualität, sondern auch zu einer erheblich verkürzten Lebenserwartung der Betroffenen. Der Großteil aller Todesfälle bei Dialyse-Patienten ist auf Herz- und Kreislauferkrankungen zurückzuführen.
Wie die Organisatoren der Fortbildungsveranstaltung in Münster betonen, bestehe diese Häufung von Herz- und Kreislauferkrankungen überraschenderweise nicht nur bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz, sondern bereits auch bei einer leichtgradigen Einschränkung der Nierenfunktion. Diesen Patienten müsse hinsichtlich ihres Herz-Kreislauf-Risikos besondere Beachtung zukommen, um durch vorbeugende Maßnahmen ein Fortschreiten der Erkrankung der Nieren und das Auftreten von Herz- und Kreislaufkomplikationen zu vermeiden. Ziel der Fortbildungsveranstaltung ist es daher, die derzeitige Diagnostik und Behandlung von Patienten mit den verschiedenen Stadien der Niereninsuffizienz darzustellen und zusammen mit den niedergelassenen und in den Kliniken tätigen Ärzten aktuelle Probleme zu diskutieren. Zusätzlich sollen die Strategien zur medikamentösen Therapie als auch zur interventionellen, das heißt mittels Kathetereingriff oder Operation durchgeführten Behandlung vorgestellt und erörtert werden.
Weitere Informationen:
http://medc.uni-muenster.de/medc/veranstaltungen/index.html