Verbrannte Bücher - Ausstellungseröffnung zum Jahrestag der Bücherverbrennung 1933
Justizministerin Däubler-Gmelin spricht im Lichthof
München, 30. April 2002 - Im Mai 1933 strichen die Nationalsozialisten eine ganze Generation von Schriftstellern aus dem Bewusstsein der Bevölkerung: Als "undeutschen Geist" verbrannten sie die Bücher fast aller deutschsprachigen Autoren von Rang. Die Ludwig-Maximilians-Universität München war am 10. Mai 1933 Schauplatz einer Kundgebung gegen Meisterwerke der deutschen Literatur, die von den nationalsozialistischen Machthabern verfemt wurden. Im Lichthof der LMU formierte sich damals der Zug zur Bücherverbrennung auf dem Königsplatz.
Die LMU möchte zum Jahrestag der Bücherverbrennung an diese Geschehnisse gemeinsam mit dem Verein Gegen Vergessen - Für Demokratie, der Evangelischen Studentengemeinde an LMU und TUM, der Weiße-Rose-Stiftung und der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft erinnern. Im Rahmen der öffentlichen Gedenkfeier wird eine Ausstellung mit besonders wertvollen Exponaten der "Bibliothek der verbrannten Bücher" von Georg Salzmann eröffnet. Salzmann, Kaufmann aus München-Gräfelfing, hat viele Jahre lang weltweit in Antiquariaten nach Erstexemplaren der verbrannten Bücher gesucht und sie gesammelt. Der Schauspieler Wolf Euba liest ausgewählte Texte aus dieser rund 10.000 Bände umfassenden Bibliothek der verbrannten Bücher.
Gedenkfeier am Freitag, 10. Mai 2002, 18.00 Uhr s.t.
Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität München
Festvortrag:
Professor Dr. Herta Däubler-Gmelin
Bundesministerin der Justiz
"Recht auf Humanität:
Freiheit der Literatur, Freiheit des Denkens, Freiheit des Lebens"
Die Ausstellung wird durch Dr. Ulrich Dittmann, Institut für Deutsche Philologie der LMU, eröffnet und von Georg Salzmann präsentiert.