Uni-Roboter-Fußballer wurden in Korea Vize-Weltmeister
Das Roboter-Fußballteam des Lehrstuhls Informatik I der Universität Dortmund nahm erstmals an einer Weltmeisterschaft der Federation of International Robot-Soccer Assosiation (FIRA) teil und belegte in Seoul, Korea, einen überraschenden zweiten Platz. Nach knappen Siegen in der Hauptrunde gegen die Türkei, Australien und das österreichische Team wurden die Dortmunder erst im Endspiel von der koreanischen Mannschaft der Universität SungKyunKwan gestoppt.
Bei der Roboter-Fußballweltmeisterschaft in Korea vom 23. bis 29. Mai erreichte das Team von Prof. Dr. Bernd Reusch vom Lehrstuhl Informatik I der Universität Dortmund in der Königsklasse "5 gegen 5" überraschend das Endspiel und musste sich erst dort gegen ein sehr starkes Team der koreanischen SungKyunKwan-Universität geschlagen geben. In dieser Spiel-Liga traten 32 Mannschaften aus allen Erdteilen an. Bereits in den Vorrundenspielen in der koreanischen Stadt Gwangju unterstrichen die Dortmunder ihre Ambitionen: In dieser zweiten Europagruppe gelangen ihnen klare Siege gegen die Mannschaften aus Spanien und Irland, so dass sie als einziges Team ohne Punktverlust blieben.
Die starke Leistung der Dortmunder wird auch unterstrichen durch den Vorrunden-Gruppensieg in der Kategorie "3 gegen 3" gegen 9 koreanischen Konkurrenten. In der Hauptrunde erreichten sie dann einen vielbeachteten 4. Platz hinter zwei koreanischen und einer chinesischen Mannschaft. Insgesamt traten hier 62 Teams an. Auch der 4. Platz der Österreicher und der Einzug der Slovenen ins Viertelfinale der 5er-Klasse zeigte, dass die Europäer den Anschluss an die asiatischen Spitzenmannschaften gefunden haben.
Die Robotik besitzt in Korea eine technologie-strategische Bedeutung. Premierminister Han dong Lee, der den Wettbewerb mit Grußworten feierlich eröffnete, betonte, dass die Erfahrungen der Roboter-Fußballspiele bei der Entwicklung autonom handelnder mobile Roboter nutzbar gemacht werden. Umrahmt wurde die Weltmeisterschaft durch eine Ausstellung, in der koreanische Unternehmen neueste Roboter für wirtschaftliche Anwendungen und Unterhaltung vorstellten.
Die zukünftigen Einsatzgebiete autonomer mobiler Roboter werden von Experten beispielsweise bei Katastropheneinsätzen, im Haushalt oder im Entertainment gesehen. Bei allen schon zu verzeichnenden Erfolgen auch bei der Entwicklung von Roboterfußballern sehen die Dortmunder Wissenschaftler noch einen weiten Weg zu realen Anwendungen. "Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung hin zu intelligenten Maschinen", betont Prof. Reusch. "Autonom agierende Roboter sind hochkomplexe Gebilde und nur im engen Zusammenspiel vielfältiger wissenschaftlicher Disziplinen erfolgreich zu entwickeln." Und Dr. Norbert Jesse, Teamleiter der Dortmunder in Korea, ergänzt: "In den vergangenen drei Jahren haben die Teams in der Fußballrobotik beachtliches geleistet. Gleichwohl haben die Spiele in Seoul gezeigt, das wir noch sehr intensiv an Grundlagen wie die Planung der Bewegungen, die Abstimmung zwischen den einzelnen Spielern und die Qualität der Bildauswertung arbeiten müssen. Erst danach können unsere Konzepte für das Lernen von Spielstrategien und die Entscheidung über taktische Varianten richtig greifen".
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Kontakt:
Dr. Norbert Jesse
Lehrstuhl Informatik I
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