Ingrid Ott ist die erste Juniorprofessorin der Universität Lüneburg
Die 33 Jahre alte Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Ingrid Ott erhielt jetzt aus der Hand von Uni-Präsident Prof. Dr. Hartwig Donner ihren Arbeitsvertrag als Juniorprofessorin. Sie hatte sich auf die Juniorprofessur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Innovation und Wachstum, beworben, die von der Universität im Januar ausgeschrieben worden war.
Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre in Hannover promovierte Ingrid Ott zum Dr. rer. pol. am Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Lüneburg, wo sie auch seit 1995 als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war.
Die Expertin für Wachstumstheorie freut sich auf ihre künftige Pionierarbeit als Juniorprofessorin: "Für mich ist es eine spannende Herausforderung, dieses Neuland zu betreten." Eine entscheidende Verbesserung, die die neue Personalkategorie für sie mit sich bringe, sei, "dass man nach außen als man selbst auftreten kann" - also zum Beispiel bei der Einwerbung von Drittmitteln für eigene Forschungsprojekte.
Ott, die sich selbst als sehr pragmatischen Menschen bezeichnet, schätzt die Zukunftsfähigkeit des Modells Juniorprofessur im Vergleich zum bisher üblichen Weg der Habilitation gelassen ein: "Die Juniorprofessur muß sich im Wissenschaftssystem erst noch etablieren. Ich selber ziehe es aber vor, Aufsätze zu aktuellen Forschungen zu veröffentlichen, statt im Rahmen eines Habilitationsverfahrens ein zweites Buch zu produzieren."
Um den deutschen Nachwuchswissenschaftlern einen früheren Start in eine akademische Karriere zu ermöglichen und die deutschen Hochschulen bei einer schnelleren Verjüngung der Professorenschaft zu unterstützen, hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung im vergangenen Jahr ein Förderprogramm für Juniorprofessuren gestartet. Juniorprofessuren sind so angelegt, dass sie jungen, promovierten Wissenschaftlern, die in der Regel nicht älter als Anfang 30 sein sollen, für die Dauer von sechs Jahren eine Beschäftigung an der Universität ermöglichen. Neben der Durchführung von Lehrveranstaltungen steht für die Juniorprofessuren die Weiterqualifikation in der Forschung im Vordergrund.