"Kleines ABC des Schmerzes" von Annette Jael Lehmann gewinnt die Preisfrage 2001 der Jungen Akademie
Die Preisfrage der Jungen Akademie, "Was ist es, das in uns schmerzt?", setze im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft einen neuen Akzent, betonte Bundesforschungsministerin Bulmahn in ihrer Rede zur Preisverleihung im Rahmen der Festveranstaltung am 29. Juni 2002. "Während bisher die Wissenschaft eine gebende und die Öffentlichkeit eine nehmende Funktion hatten, wird hier die Wissenschaft zur Empfängerin von Gedanken, Meinungen und auch Fragen, die aus der Gesellschaft selbst heraus kommen."
Den ersten Preis in Höhe von 5.000 EUR erhielt die Literaturwissenschaftlerin Annette Jael Lehmann aus Berlin für die Beantwortung der Frage mit ihrem Video-Essay "Kleines ABC des Schmerzes". Der zweite Preis (2.500 EUR) ging an die Kommunikationsdesignerin Sibylle Summerer aus Konstanz für ihre grafisch gestaltete Erzählung "Der Monsunist oder die Macht der zweiten Frage". Der Diplompsychologe Hansrainer Bosbach aus Ramsen wurde für die futurologische Erzählung "Der Schmerz in Nummerneun" mit dem dritten Preis (1.500 EUR) ausgezeichnet.
"'Mehr Experimente wagen' war das Motto", so der Sprecher der Jungen Akademie, Rainer Maria Kiesow in seinem Bericht über die Geschichte des Projekts, das mit der Bekanntgabe der Preisfrage im Juni 2001 begann. Die Preisfrage richte sich an "alle, die sich irgendwie auszudrücken vermögen". Über 525 Teilnehmer aus Deutschland und dem europäischen Ausland, im Alter von 7 bis 75 Jahren, hatten bis Jahresende 472 Beiträge eingesandt, darunter 5000 bis 6000 Textseiten (Gedichte und Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele, Essays und wissenschaftliche Abhandlungen), Bilder, Skulpturen und Medienkunstwerke, Installationen und Musikstücke, eine Verlagsgründung und anderes mehr.
Die Preisträger wurden von einer Jury aus sieben Mitgliedern der Jungen Akademie, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen, ausgewählt: Katja Becker-Brandenburg (Medizin), Giovanni Galizia (Biologie), Oliver Grau (Kunstgeschichte), Marc-Thorsten Hütt (Theoretische Physik), Rainer Maria Kiesow (Rechtsgeschichte), Martin Korte (Neurobiologie) und Barbara Stiebels (Sprachwissenschaft). 25 für eine geplante Veröffentlichung bestimmte Werke, einschließlich der prämierten Arbeiten, sowie einige weitere Einsendungen wurden in einer Ausstellung der Festversammlung vorgestellt. Teile der Ausstellung sind noch bis zum 13. Juli 2002 zu sehen im Akademiegebäude der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin (9.00 bis 18.00 Uhr).
Weitere Informationen:
http://www.diejungeakademie.de oder bei der Koordinatorin der Jungen Akademie, Dr. Elisabeth Hamacher, e-mail: hamacher@diejungeakademie.de, Tel.: 030/20370-655.
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