Mannheimer Forscher wird als einer der international einflussreichsten Psychologen ausgezeichnet
Prof. Dr. Herbert Bless erhält am heutigen Montag den Charlotte- und Karl- Bühler- Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
Prof. Dr. Herbert Bless von der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Mannheim erhält den diesjährigen Charlotte- und Karl- Bühler- Preis von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPS). Der 43-jährige Wissenschaftler erhält die Auszeichnung für seine gesamte bisherige Forschungsarbeit. Die Gesellschaft bezeichnet ihn als einen "der produktivsten und international einflussreichsten deutschen Psychologen seiner Generation".
Die mit 550 Euro dotierte Auszeichnung wird ihm am Montag 22. September am Eröffnungstag des Kongresses der DGPS in Berlin überreicht. Der Charlotte- und Karl- Bühler- Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Er ist eine Auszeichnung für junge Wissenschaftler unter 45 Jahren, deren wissenschaftliches Werk ein Gebiet der Psychologie bedeutend beeinflusst und Auswirkungen auf Nachbargebiete zeigt.
In seinen Arbeiten am Lehrstuhl für Mikrosoziologie und Sozialpsychologie der Universität Mannheim, untersucht Bless wie das Denken von Menschen über ihre soziale Umwelt von emotionalen Einflüssen verändert wird. Darüber hinaus hat er verschiedene Modelle entwickelt, die beschreiben, wie die Bewertung der Umwelt durch eine Person abläuft und wie sie durch situative Faktoren beeinflussbar ist. So wird ein Politiker von Menschen nicht immer gleich beurteilt. Je nach Situation und emotionaler Verfassung des Beurteilenden kommt er schlechter oder besser weg. Einen wichtigen Einfluss darauf hat auch die Tatsache, im Vergleich zu welchem anderen Kollegen, er bewertet wird. "Menschen beurteilen nie absolut, sondern immer in Relation zu anderen Dingen. Außerdem beurteilen sie selten als Ganzes, sondern verschiedene Eigenschaften und Merkmale getrennt voneinander", erklärt Bless. Die Auswirkungen dieser verschiedenen Einflussfaktoren auf die menschliche Beurteilungsgabe beschreibt er in seinen Modellen. Diese Forschungsprojekte des Mannheimers zum Verständnis der Wechselwirkungen von Fühlen und Denken und zur Natur mentaler Konstruktionsprozesse überzeugten die achtköpfige Jury und brachten ihm letztendlich die Auszeichnung ein.
"Ich freue mich ganz besonders über den Preis, da er nicht nur für den Bereich der Sozialpsychologie vergeben wird. Die Teilnehmer kamen vielmehr aus allen Bereichen der Psychologie," erklärt Bless die Bedeutung des Preises. Zu verdanken hat er den Erfolg auch seinem Doktorvater Prof. Dr. Schwarz (University of Michigan), der die Unterlagen seines Schülers einreichte und ihn für die Auszeichnung nominierte.