Japanisch-Deutsches Fachgespräch zu Frauenförderung in der Wissenschaft
Pressemitteilung
Fachgespräch zwischen Vertreterinnen des Research Team on Women in Science and Technology, Japan und Vertreterinnen des Center of Excellence Women and Science (CEWS), Deutschland
Am 8. Oktober 2002 fand in Bonn auf Veranlassung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter der Leitung von Frau Dr. Brigitte Mühlenbruch ein Erfahrungsaustausch zwischen fünf Vertreterinnen des CEWS auf deutscher Seite und Frau Prof. Dr. Mariko Ogawa, Faculty of Humanities and Social Sciences, Mie University und Frau Dr. Hanako Senuma, National Institute for Educational Policy Research, Tokyo auf japanischer Seite statt.
Die japanischen Forscherinnen führen mit ihrer Forschungsgruppe eine Untersuchung zu Frauen in Wissenschaft und Technologie in Japan durch, um auf dieser Grundlage entsprechende politische Empfehlungen für die japanische Regierung - Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology (MEXT) zu entwickeln.
Den Kontakt zum CEWS hatte eine Wissenschaftlerin vom Europe Japan Centre in London vermittelt, Frau Yukako Nishide von dieser Institution begleitete die Forscherinnen zu ihren Stationen in Schweden, Belgien, England und Deutschland.
Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) stellten Grundlagen und wichtige Aspekte der politikberatenden Arbeit zur Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung in Deutschland und Europa vor, welche die japanischen Kolleginnen mit der Situation in Japan spiegelten und so einen regen Austausch von Erfahrungen in diesem Forschungsfeld entstehen ließen.
Stichworte dieser Diskussion waren:
· die rechtlichen Grundlagen der Frauenförderung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen,
· die Ausgestaltung der staatlichen Hochschulsonderprogramme in den Bundesländern und deren Ergebnisse insbesondere für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen,
· Best-Practise-Beispiele für "Positive Action" im Wissenschaftsbereich,
· Implementierung von Gender Mainstreaming in Wissenschaft und Forschung,
· Netzwerkarbeit unter Wissenschaftlerinnen auf der Grundlage von Datenbanken,
· Frauen- und Genderforschung zur Frauenförderung in der Wissenschaft und
· die Situation von Frauen in der Medizin als Wissenschaftlerinnen, Ärztinnen und Patientinnen.
Es wurde deutlich, dass die Situation der Wissenschaftlerinnen in Japan vergleichsweise schlechter als die in Deutschland ist und dringend entsprechende Impulse und Maßnahmen der Regierung erforderlich sind, um hier die gewünschte Verbesserung einzuleiten. Hierzu wird das o.g. Forschungsprojekt die fundierte Grundlage für die beratenden Empfehlungen an die japanische Regierung bereitstellen. Es wurde vereinbart, den entstandenen Austausch fortzusetzen.
Nähere Informationen erhalten Sie bei der Leiterin des CEWS (http://www.cews.uni-bonn.de), Frau Dr. Brigitte Mühlenbruch, Tel. 0228 / 73 48 35.