Bibliothek des Jahres 2002: Auszeichnung für Göttinger Universitätsbibliothek
Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) wird am Donnerstag, 24. Oktober 2002, vom Deutschen Bibliotheksverband (DBV) und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius als "Bibliothek des Jahres 2002" ausgezeichnet. Die größte deutsche Universitätsbibliothek erhält den mit 25.000 Euro dotierten Bibliothekspreis für ihre "impuls- und beispielgebende Zusammenarbeit zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bibliotheken in Deutschland und die erfolgreiche Mitwirkung an internationalen Projekten". Die Jury begründete ihre Entscheidung außerdem mit dem Einsatz der Göttinger Bibliothek, "das historische Erbe und die moderne Technik so innovativ zu verknüpfen, dass neue multimediale Dienstleistungen für die Nutzer geschaffen werden konnten".
Pressemitteilung
Göttingen, 10. Oktober 2002 / Nr. 270/2002
Bibliothek des Jahres 2002: Auszeichnung für Göttinger Universitätsbibliothek
Deutscher Bibliotheksverband und ZEIT-Stiftung übergeben Bibliothekspreis am 24. Oktober
(pug) Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) wird am Donnerstag, 24. Oktober 2002, vom Deutschen Bibliotheksverband (DBV) und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius als "Bibliothek des Jahres 2002" ausgezeichnet. Die größte deutsche Universitätsbibliothek erhält den mit 25.000 Euro dotierten Bibliothekspreis für ihre "impuls- und beispielgebende Zusammenarbeit zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bibliotheken in Deutschland und die erfolgreiche Mitwirkung an internationalen Projekten". Die Jury begründete ihre Entscheidung außerdem mit dem Einsatz der Göttinger Bibliothek, "das historische Erbe und die moderne Technik so innovativ zu verknüpfen, dass neue multimediale Dienstleistungen für die Nutzer geschaffen werden konnten".
Die feierliche Preisverleihung findet am bundesweiten "Tag der Bibliotheken" statt. DBV-Präsident Dr. Christof Eichert und Prof. Dr. Michael Göring, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der ZEIT-Stiftung, werden die zum dritten Mal vergebene Auszeichnung - der einzige Preis dieser Art in Deutschland - in der Göttinger Paulinerkirche an SUB-Direktor Prof. Dr. Elmar Mittler übergeben. Die Laudatio hält der frühere Direktor der Universitätsbibliothek Helsinki, Prof. Dr. Esko Häkli. Zu der Auszeichnung der SUB erklärt Prof. Göring: "Bibliotheken eröffnen Zugänge zu all dem Wissen, das Menschen der Mitteilung und Überlieferung für Wert erachten. Die ZEIT-Stiftung zeichnet jene Bibliotheken aus, denen der zeitgemäße Zugang zu ihren Bücherschätzen besonders wichtig ist. Das historische und aktuelle Wissen mit Hilfe modernster Technik zugänglich zu machen - in der Verbindung von Altbeständen und neuer Technologie beschreitet die leistungsstarke Göttinger Universitätsbibliothek diesen Weg äußerst erfolgreich."
Vor dem Festakt zur Verleihung des Preises veranstaltet die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ein Symposium: Auf Einladung von Prof. Mittler werden Dr. Alex Klugkist, Direktor der Universitätsbibliothek Groningen (Niederlande), der Verleger Dr. Georg Siebeck (Mohr Siebeck, Tübingen), Dr. Peter Krause, Leiter der Abteilung Information und Kommunikation/Neue Technologien im Bundesministerium für Bildung und Forschung, sowie Dr. Jürgen Heß, Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), zum Thema "Renaissance der Bibliotheken. Die wissenschaftliche Information in der Zukunft" Stellung nehmen. Moderiert wird die Veranstaltung von der ZEIT-Journalistin Elisabeth von Thadden.
Die 1734 gegründete SUB gehört heute zu den fünf größ-ten Biblio-theken in der Bundesrepublik. Die Bestände der Zentralbibliothek im Neubau am Platz der Göttinger Sieben umfassen rund 4,5 Millionen Bände, 14.000 laufende Zeitschriften und 1,1 Millionen Mikroformen. Im Bibliothekssystem der Universität Göttingen stehen über sieben Millionen Bände zur Verfügung. Als Nationalbibliothek für das 18. Jahrhundert unterhält die SUB zudem die Forschungsbibliothek in ihrem Historischen Gebäude am Papendiek. Zu den wertvollen Beständen, die in besonderen Lesebereichen genutzt werden können, gehören unter anderem 28.000 Karten, 13.000 Handschriften und 3.100 Inkunabeln.
Aus der Frühzeit des Buchdrucks stammt auch die Göttinger Gutenberg-Bibel, die im Februar 2002 in das UNESCO-Programm "Gedächtnis der Menschheit" aufgenommen wurde. Die beiden Bände mit insgesamt 1.282 Seiten wurden vollständig digitalisiert und erstmals weltweit im Internet zugänglich gemacht. Das Göttinger DigitalisierungsZentrum, das mit finanzieller Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek aufgebaut wurde, arbeitet unter anderem an der Erfassung von Reisebeschreibungen sowie nordamerikanischer Literatur, die teilweise nur in Göttingen vorhanden ist. Mit sieben weiteren deutschen Bibliotheken hat die SUB den Verein DigiZeitschriften gegründet, der rund 60 wissenschaftliche Fachzeitschriften digitalisieren und diese Datenbestände über das Internet anderen Bibliotheken, Forschungseinrichtungen und Institutionen international anbieten wird.
Kontaktadresse:
Dr. Jan-Jasper Fast
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5222
e-mail: fast@mail.sub.uni-goettingen.de
Weitere Informationen:
http://www.sub.uni-goettingen.de