Präsentation einer Stereolithographieanlage
Das Institut für Polymertechnologien e.V., unter Leitung von Prof. Dr. H. Hansmann, mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Produkt- und Verfahrensentwicklung für die Spritzgiessindustrie, ist seit Januar 2001 auch auf dem Gebiet des Rapid Prototyping tätig. Im Rahmen des InnoRegio-Projektes "Die Schaffung eines durchgängigen CAE-Konzeptes für die Prototypenfertigung von Ein- und Mehrkomponenten-Spritzgussteilen" mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung als Projektträger wurde eine Stereolithographieanlage beschafft. Die Stereolithographieanlage Viper Si², vom Hersteller 3D Systems, ist ein typischer Vertreter der Rapid Prototyping Anlagen.
Die Viper Si² ist in der Lage, 3D Modelle, die zuvor in einem CAD System wie z.B. Pro/Engineer erzeugt wurden, als physikalisches Modell innerhalb weniger Stunden herzustellen. Dabei wird das virtuelle CAD-Modell mit Hilfe einer speziellen Software in dünne Schichten (0,05 mm) zerlegt. Anschließend werden die erzeugten Daten der Anlage zur Verfügung gestellt, um das Modell herzustellen. Das Prinzip beruht auf der schichtweisen Aushärtung eines Photopolymers (Epoxidharz) mittels Laserstrahl. Hier wird das zuvor in Schichten zerlegte Modell wieder Schicht für Schicht zusammengefügt. Die erzeugten Modelle können nachträglich bearbeitet werden und wenn nötig einer Farbgebung unterzogen werden.
Die Vorteile der Stereolithographiemodelle gegenüber anderen Rapid Prototyping Verfahren wie z.B. dem Lasersintern von Kunststoffen, sind die flexiblen Materialeigenschaften und die hohe Genauigkeit.
Typische Anwendungen für diese Verfahrenstechnik sind Modelle, die im Zuge von Produktentwicklungen benötigt werden. So werden heute in der Automobil-, Medizin-, Spielzeug-, Schmuck- und Unterhaltungsindustrie (um nur einige zu nennen) Stereolithographiemodelle regelmäßig zur Beschleunigung der Produktentwicklungsprozesse eingesetzt. Besonders zur Überprüfung von Design und Passungen erfreuen sich die bernsteinfarbenen Modelle großer Beliebtheit.
Nach Abschluss des Projektes sind Kooperationen mit der Hochschule Wismar, dem derzeitigen Standort der Anlage, geplant. So wird die Einbindung dieser modernen Fertigungstechnologie in die Lehre im Zuge des dualen Studienganges Maschinenbau im Studienjahr 2002/2003 an der Hochschule Wismar vorbereitet.
Prof. Dr. H. Hansmann, mit einem Lehrstuhl für Kunststofftechnik/Werkstoffe an der Hochschule Wismar, sieht in der Verknüpfung von beruflicher Ausbildung und wissenschaftlich ausgerichtetem Hochschulstudium die Forderungen der Wirtschaft nach Ausbildungsverkürzung erfüllt und die Vielfalt der Studienmöglichkeiten bereichert. Mit der Bereitstellung der Rapid Prototyping Anlage wird den Studenten ein praxisnaher Bezug zur Hochtechnologie im Bereich der Kunststofftechnik ermöglicht. Sie wird vorgestellt am 16. Oktober um 13.00 Uhr im Haus 17 der Hochschule Wismar.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. H. Hansmann, Tel.: (03841) 753 247 bzw. E-Mail: h.hansmann@ipt.hs-wismar.de.
Kerstin Baldauf
Pressesprecherin