32. Kolloquium Mathematik-Didaktik am 19. Februar 2003
Von der Unterrichtsentwicklung in der Mathematik über die Funktionsweise von Suchmaschinen zur Informatik in der 6. Klasse. Über 150 Teilnehmer erwartet
Bayreuth (UBT). Mathematikunterricht im Vergleich, Konzept und Materialien zu seiner Weiterentwicklung, Funktionshintergründe zu Suchmaschinen und schließlich Informatik in der 6. Jahrgangsstufe der Gymnasien - das sind die Themen, mit denen morgen (19. Februar, ab 10.00 Uhr, Hörsaal H 19, Gebäude Naturwissenschaften II) das 32. Kolloquium Mathematik-Didaktik aufwartet. Über 150 Lehrerinnen und Lehrer von Fachoberschulen, Realschulen und Gymnasien werden zu dieser erfolgreichen Lehrerfortbildungsgveranstaltung des Lehrstuhls Mathematik und seine Didaktik (Professor Dr. Peter Baptist) erwartet.
Im ersten Beitrag vermittelt Dr. Christine Pauli (Universität Zürich) einen Überblick über ausgewählte Ergebnisse einer videobasierten Untersuchung des Mathema-tikunterrichts in der Sekundarstufe I in der Schweiz, die im Rahmen der internationalen Videostudie "TIMSS 1999 Videotape Study of Eighth-Grade Mathematics Teaching" entstand. Es wird bei dem Beitrag auch um die Frage gehen, ob und wie durch nationale und internationale Videostudien und der damit ermöglichte Blick auf andere Lern- und Unterrichtskulturen über die reine Beschreibung hinaus auch einen konkreten Beitrag zur Unterrichtsentwicklung geleistet werden kann.
Um die Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts geht es auch im zweiten Beitrag (11.15 Uhr). Professor Dr. Peter Baptist, an dessen Lehrstuhl zahlreiche Forschungsarbeiten und Projekte sich mit Konzepten und Materialien für eine Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts befassen, wird einige Angebote für Schulen vorstellen und erläutern. Dazu gehört das dynamische Geometrie-Programm GEONEXT 1.0, dynamische Arbeitsblätter bzw. Lernumgebungen, experimentelle Mathematik und Multimedia sowie Ergebnisse eines Modellversuchs der Bund-Länder-Kommission zur Unterrichtsentwicklung.
Im Dickicht der Informationsfülle des Internets helfen vielen Nutzern nur noch Suchmaschinen. Doch wie funktionieren sie? Im ersten Vortrag des Nachmittags (13.15 Uhr) erläutert der Bayreuther Informatikprofessor Dr. Andreas Henrich die Techniken des "Information-Retrieval" die hinter diesen Suchmaschinen stehen. Der Vortrag adres-siert die Verfahren und Annahmen, auf denen die Suchmaschinen beruhen, ebenso wie aktuelle Forschungsrichtungen, die sich mit der Informationssuche in strukturierten und multimedialen Daten beschäftigen.
Im neuen, 2003 wirksam werdenden Lehrplan für die bayerischen Gymnasien wird die Informatik im Pflichtfachkanon der 6. Jahrgangsstufe verankert. Durch die problemorientierte Beschäftigung mit Standartsoftware sollen die Schüler in die Gedankenwelt der Informatik eingeführt werden und insbesondere die objektorientierte Sichtweise als tragfähiges Konzept zur produktunabhängigen Beschreibung von Informationssystemen kennen lernen. Am Beispiel des ersten Lehrplankapitels "Objekte in Grafiken" wird beim letzten Beitrag des Kolloquiums (14.15 Uhr) Dr. Volker Ulm Zentrum für mathematisch - naturwissen-schaftlicher Unterricht (Z-MNU) der Universität Bayreuth konkrete Wege aufzeigen, die Schülern Freiräume für selbstständiges, eigenverantwortliches und kooperatives Ar-beiten im Informatikunterricht eröffnen.