Wo bleiben Erziehungswissenschaftler nach dem Studium? Absolventenbefragung der Jahre 1996 bis 2000
Die neueste Befragung von Absolventen des Studiengangs Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin führt zu insgesamt positiven Ergebnissen: So waren 82,9% der Befragten zum Zeitpunkt der Befragung berufstätig. Über die Hälfte (53,2%) waren Vollzeitbeschäftigte und davon wieder 47,1% unbefristet beschäftigt. Die übrigen haben ein weiteres Studiums aufgenommen, befinden sich in einer Weiterbildung bzw. Umschulung oder gehen Gelegenheitsarbeiten nach. Nur 6,1% der Erziehungswissenschaftler sind arbeitslos. Zwei Drittel (68%) der Befragten erklärten, dass das Studium nützlich für die Anforderungen an ihrem Arbeitsplatz war.
Der Fachbereich Erziehungswissenschaft versandte insgesamt 729 Fragebögen, die von 374 Absolventen (51,3 %) beantwortet wurden. Davon waren 80,7 % Frauen.
Ein Viertel der Absolventen schaffte direkt nach dem Studienabschluss den Sprung in den Beruf. Nach sechs Monaten haben knapp zwei Drittel eine Beschäftigung gefunden. 34% bewarben sich auf eine Stellenanzeige, 26% aus eigener Initiative. Familienhilfe, Sozialpädagogik, Jugendarbeit, Beratung und Betreuung sind die häufigsten Tätigkeitsfelder. Wohlfahrtsverbände, Freie Träger und Vereine die meist genannten Arbeitgeber.
24% der Absolventen ist 30 Jahre oder jünger. Nahezu die Hälfte (49,2%) hat Kinder. Angesichts der Tatsache, dass knapp vier Fünftel (78,3%) der Absolventen während ihres Studiums regelmäßig einer Erwerbstätigkeit nachgegangen sind und davon ein Drittel (33,7%) zwanzig und mehr Stunden pro Woche berufstätig war, ist eine durchschnittliche Studienzeit von 12,6 Semestern nicht außergewöhnlich lang.
Die Befragung hat trotz des insgesamt positiven Urteils auch Defizite aufgezeigt: Diese beginnen bei den Praxisdefiziten wie dem Mangel an Rechts-, Verwaltungs- Organisations- und Managementkenntnissen und reichen bis zu den materiellen Studienbedingungen. Hier könnte die Neustrukturierung von Studiengängen eine Chance sein.
Bericht und weitere Informationen: Dr. Einhard Rau, Tel.: 030/838-56302, E-Mail: einag@zedat.fu-berlin.de oder Petra Gips, Fachbereichsverwaltung Erziehungswissenschaft und Psychologie, Otto-von-Simson-Str. 19, 14195 Berlin-Dahlem, Tel.: 030/838-54660
Den Bericht erhalten Sie auch in der Pressestelle der FU, Tel.: 030/838-73180, -73185.