Siemens Ortungssystem könnte geparkte Autos aufspüren
Wem ist das nicht schon passiert: Nach dem Einkauf rätselt man - in den Händen pralle Taschen - wo genau im Parkhaus das Auto geparkt ist. Diese Information könnte künftig der Kassenautomat auf dem bezahlten Ticket liefern. Zur Hannover Messe (vom 7. bis 12. April) stellt Siemens das Identifikationssystem Moby R vor, mit dem Objekte in Echtzeit auf eine Entfernung von 300 Metern mit einer Genauigkeit von drei Metern lokalisiert werden können.
Im Einsatz ist das System bereits im BMW-Werk in Dingolfing. Rund 1300 Autos rollen täglich aus der Montagehalle. Mit Moby R können die Mitarbeiter jederzeit im Intranet verfolgen, wo sich ein bestimmter Wagen gerade befindet. In den Autos hängen zigarettenschachtelgroße Signalgeber, die in einem frei wählbaren Rhythmus zwischen fünf Sekunden und einer Stunde charakteristische Funkwellen aussenden. Vier Antennen fangen diese auf und leiten die Daten an einen Ortungsrechner weiter, der aus den zeitversetzten Signalen den Sendeort und damit die Position des Autos ermittelt. Auf dem Rechner sind auch alle Informationen über das Fahrzeug online verfügbar, also Typ, Ausstattung oder Sonderwünsche. Siemens verhandelt bereits mit einer Vielzahl von Unternehmen aus den Branchen Logistik, Chemie und Luftverkehr über die Lieferung des Echtzeit-Ortungssystems.
Moby R könnte etwa in einem Überseehafen zur Verfolgung von Frachtcontainern eingesetzt werden. Selbst bei tausenden verschiedenen Objekten behält das System die Übersicht. In einem Lager könnte ein Arbeiter einen Warnhinweis bekommen, wenn er zwei Behälter mit Chemikalien nebeneinander stellen will, die aus Sicherheitsgründen in weitem Abstand gelagert werden müssen - oder das System öffnet gar nicht erst die Hallentür.
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