Neue Möglichkeiten des Zahnersatzes bei Verletzungen des Gesichts
Im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde in Rust bei Freiburg tauschen die Experten auch Erkenntnisse über die prothetische Behandlung einer besonderen Gruppe von Patienten aus. Es handelt sich dabei um Patienten, bei denen z.B. durch Tumor oder Unfall nicht nur Zähne, sondern ganze Kieferabschnitte fehlen. Die Deckung derartiger Defekte erfolgt, soweit sie auf chirurgischem Wege nicht möglich ist, durch spezielle Zahnersatzformen. Im Rahmen der interdisziplinären chirurgisch - prothetischen Therapie spielt somit der Ersatz fehlender Kieferteile durch Zahnersatz eine bedeutende Rolle, da die Patienten unter schweren funktionellen Störungen, vor allem beim Sprechen und beim Kauen, leiden.
Eine bewährte Methode zur Fixierung des Zahnersatzes stellen heute Implantate dar, mit deren Hilfe der Halt der Prothese verbessert, oder vielfach auch erst ermöglicht wird. Untersuchungen an prothetisch versorgten Patienten mit Kieferdefekten belegen, dass der Zahnersatz die gestörten Funktionen, aber auch das Aussehen der Patienten nachhaltig verbessern kann. Dies führt damit auch immer zu einer besseren Integration der Betroffenen in ihr soziales Umfeld.
Ebenfalls können auf diese Weise auch durch Tumor oder Unfall verlorengegangene Teile des Gesichtes ersetzt werden. Bei der Verankerung solcher sog. Gesichtsprothesen ( Epithesen), welche z. B. zum prothetischen Ersatz eines Auges, eines Ohres oder der Nase dienen können, werden heute zur zuverlässigen Verankerung in der Regel immer Implantate herangezogen. Die aus weichen Kunststoffen bestehenden Körperersatzteile haben bezüglich ihrer individuellen Gestaltung und Farbgebung einen derartigen Stand erreicht, dass die Gesichtsprothesen in vielen Fällen vom unbefangenen Betrachter kaum mehr erkannt werden. Das bedeutet wiederum, dass auch in diesen Fällen die angefertigten prothetischen Versorgungsformen die Eingliederung der Patienten in ihre Umwelt und ihre Familie erleichtern..
Aspekte der diesjährigen Tagung beziehen sich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Chirurgen und dem Prothetiker und auf Fragen der Verankerung der Ersatzstücke.
Weitere Hinweise, auch zu Selbsthilfegruppen, finden sich im Internet unter http://www.Kiefer-Gesichts-Prothetik.de/
K. M. Lehmann, Marburg
Weitere Informationen:
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