Braunschweiger Zentrum für Gender Studies gegründet
Das Braunschweiger Zentrum für Gender Studies hat im Sommersemester seine Arbeit aufgenommen. Durch dieses Kooperationsprojekt der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), der Technischen Universität (TU) Braunschweig und der Fachhochschule (FH) Braunschweig/Wolfenbüttel wird die seit einigen Semestern bestehende interdisziplinäre und hochschulübergreifende Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit Fragen der Geschlechterforschung beschäftigen, gestärkt und professionalisiert. Das Braunschweiger Zentrum für Gender Studies soll Studentinnen und Studenten aller Fachbereiche die Möglichkeit eröffnen, sich während ihres Studiums mit Frauen- und Geschlechterforschung - so genannten Gender Studies - zu beschäftigen.
Durch die Kooperation von drei Hochschulen - insbesondere von drei verschiedenen Hochschultypen - und der somit vertretenen enormen Bandbreite an Fachrichtungen, schafft das Braunschweiger Zentrum für Gender Studies einen in Niedersachsen bisher einmaligen Brückenschlag zwischen technischen, kultur-, sozial- und geisteswissenschaftlichen sowie künstlerischen und kunstwissenschaftlichen Disziplinen. Geschlechterforschung sensibilisiert nicht nur für die "kleinen Unterschiede", die zwischen den Geschlechtern bestehen, sondern richtet sich über diesen Erkenntnisgewinn hinaus auch auf die Fragen des Geschlechterbezugs in technischen und naturwissenschaftlichen Fächern, die erst in Ansätzen wissenschaftlich bearbeitet wurden.
Die drei beteiligten Hochschulen haben hinsichtlich der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit Fragen und Problemen der Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik bereits Erfahrungen gesammelt. So verfügt etwa die FH Braunschweig/Wolfenbüttel bereits seit Jahren über eine Professur für "Methodik und Didaktik der sozialen Arbeit mit Frauen und Mädchen" - Niedersachsens einzige Professur für Geschlechterfragen an einer Fachhochschule. Gleich in mehreren Fachbereichen, etwa in der Geschichte der Naturwissenschaften und Pharmazie und in der Musikdidaktik, verfügt die TU Braunschweig über ausgewiesene Professorinnen im Bereich der Frauenforschung. Die HBK wurde 2002 als eine der ersten wissenschaftlichen Einrichtungen für besondere Bemühungen um Gleichstellung im Personalmanagement mit dem Prädikat "Total-E-Quality" ausgezeichnet und hat bereits Gender Studies in verschiedenen Fächer integriert.
Finanziert wird das Braunschweiger Zentrum für Gender Studies, das zunächst auf drei Jahre angelegt ist, aus dem vom Bund und dem Land Niedersachsen finanzierten "Hochschulwissenschaftsprogramm: Fachprogramm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre". Der Austausch von Lehrkapazitäten und die Nutzung von Synergien trägt dabei nicht zuletzt veränderten Anforderungen an Hochschulen in Zeiten knapper werdender Mittel Rechnung, ohne dabei das Interesse der Studentinnen und Studenten aus dem Blick zu verlieren. Denn Kenntnisse im Bereich der theoretischen Fundierung von Gleichstellungspolitik sowie deren praktische Umsetzung - so genannte "Gender-Kompetenzen" - gewinnen auf dem Arbeitsmarkt zunehmend an Bedeutung und werden deshalb zunehmend von Studentinnen im Studium nachgefragt.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Braunschweiger Zentrums für Gender Studies ist Stephanie Zuber, die bereits einschlägige Erfahrungen in der Gender-Forschung gesammelt hat. Sie studierte Soziologie mit den Schwerpunkten Frauenforschung und Wissenschaftssoziologie an der Universität Bielefeld.
Ansprechpartnerin:
Braunschweiger Zentrum für Gender Studies
Stephanie Zuber
Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig,
Tel.: 0531 - 391-4548, E-Mail: s.zuber@tu-braunschweig.de