Gesundheitsberichterstattung: GBE-Heft zu Hepatitis C erschienen
Das Virus kommt nur beim Menschen vor. Bei der großen Mehrzahl der Betroffenen ist der Verlauf chronisch, bis hin zu Leberzirrhose und Leberzellkarzinom. Etwa zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung sind betroffen. In Deutschland leben schätzungsweise 400.000 bis 500.000 Menschen damit. Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus stellen daher auch in Deutschland ein gravierendes medizinisches und gesundheitsökonomisches Problem dar. Der aktuelle Stand ist im neuen GBE-Heft "Hepatitis C" zusammengefasst. Auf knapp 20 Seiten werden Verbreitung, Übertragungswege, Risikofaktoren und Krankheitsbild vorgestellt, außerdem die erreichten Fortschritte in der Therapie, gesundheitsökonomische Aspekte und Präventionsmöglichkeiten.
Das Hepatitis-C-Virus (HCV), im Jahre 1988 entdeckt, wird vorrangig durch Blut übertragen, häufig durch gemeinsamen Gebrauch von Spritzen und Kanülen bei Drogenabhängigen. Infektionen durch Bluttransfusionen sind nach Einführung eines empfindlichen Testverfahrens für den direkten Virusnachweis (NAT) nicht mehr berichtet worden.
Die Betroffenen sind meist lange Zeit beschwerdefrei oder haben unspezifische Krankheitszeichen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Oberbauchbeschwerden. Langzeitbeobachtungen haben gezeigt, dass bis zu dreißig Prozent der Menschen mit chronischer Hepatitis C nach zwei bis drei Jahrzehnten eine Leberzirrhose entwickeln. Gegenwärtig ist die chronische HCV-Infektion in Deutschland mit die wichtigste Ursache für chronische Lebererkrankungen und auch ein häufiger Grund für Lebertransplantationen.
Daher "sollte selbst bei Patienten mit nur leichter und unspezifischer Beschwerdesymptomatik, bei Vorliegen von Infektionsrisiken in der Vergangenheit oder auch bei nur leicht erhöhten Leberwerten eine gezielte HCV-Diagnostik durchgeführt werden, um das Vorliegen einer akuten beziehungsweise chronischen Infektion frühzeitig zu erkennen", schreiben die Autoren des GBE-Heftes, Eckart Schreier, Doris Radun, Hannelore Neuhauser und Klaus Stark, alle vom Robert Koch-Institut. Für stark gefährdete Gruppen wie Drogenkonsumenten sind gezielte Aufklärungsmaßnahmen notwendig. "Eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung von Infektionen in dieser Risikogruppe ist die Ausgabe von sterilen Spritzen und Kanülen durch Spritzenaustauschprogramme oder Automaten", sagt RKI-Präsident Reinhard Kurth.
Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit Anfang 2001 regelmäßig Themenhefte. Die Themen umfassen alle Bereiche des Gesundheitswesens. Neben der Information über Gesundheit und Krankheit ist die Analyse und Identifikation von Handlungsbedarf ein besonderer Schwerpunkt dieser Reihe.
Das GBE-Heft "Hepatitis C" kann kostenlos schriftlich angefordert werden:
Robert Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung, Seestraße 10, 13353 Berlin,
Fax 01888 - 754-3513, E-Mail gbe@rki.de.
Weitere Informationen:
www.rki.de/GBE/GBE.HTM - Gesundheitsberichterstattung
www.rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM - u.a. Ratgeber zu Hepatitis C
*****************************************
Herausgeber:
Robert Koch-Institut
Pressestelle
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel.: 01888-754-2239
Fax: 01888-754-2265
E-Mail: presse@rki.de
www.rki.de