Berlin-Stipendien ermöglichen Wirtschaftsstudium
Zwei Nachfahren von polnischen NS-Opfern nehmen im Wintersemester ihr Studium an der FHW Berlin auf
Für Anna Magdalena Machinska und Karolina Olszewska wird ein Traum wahr: Ab Wintersemester 2003/04 können sie dank der "Berlin-Stipendien für Angehörige von NS-Opfern" zwei Semester lang an der FHW Berlin studieren.
Die beiden Studentinnen kommen von der Wirtschaftsuniversität in Poznan/Polen. Die Stipendiatinnen haben durch ihre Familiengeschichte eine besondere Beziehung zu Deutschland: Verwandte von ihnen wurden unter der NS-Herrschaft zur Zwangsarbeit deportiert oder kamen in Konzentrationslagern um. Mit der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" wollen die Bundesrepublik Deutschland und deutsche Unternehmen ein Zeichen ihrer historischen und moralischen Verantwortung setzen und bisher geleistete Wiedergutmachung ergänzen. Anna Magdalena Machinska und Karolina Olszewska sind die ersten beiden Studierenden, die mit Hilfe dieser Förderung an der FHW Berlin ihre Wirtschafts- und Deutschkenntnisse vertiefen, sich mit der deutschen Kultur auseinandersetzen und das Ambiente der deutschen Hauptstadt genießen werden.
Die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin bietet den beiden Studentinnen die Möglichkeit der interkulturellen Erfahrung in Verbindung mit dem Wirtschaftsstudium als Partner der Humboldt-Universität. Um die einjährigen Stipendien, die aus Mitteln des Fonds "Erinnerung und Zukunft" finanziert werden, können sich vor allem Studierende aus Mittel- und Osteuropa, den GUS-Staaten, Israel und den USA bewerben, deren Angehörige Opfer des NS-Regimes geworden sind. Ergänzt wird das Programm durch Exkursionen, Veranstaltungen und Vorträge, die den Teilnehmern ein Bild des modernen, demokratischen Deutschland vermitteln sollen.
Weitere Informationen:
http://www2.hu-berlin.de/aia/stud_ausl/evz.htm