Was passiert im Gehirn, wenn wir Fehler machen? IfADo organisiert internationalen Kongress
Unter der Leitung von PD Dr. Michael Falkenstein (IfADo) und Dr. Markus Ullsperger (Max-PIanck-Institut für neuropsychologische Forschung Leipzig) trafen sich in der vergangenen Woche 100 namhafte Neurowissenschaftler aus aller Welt zum Austausch.
Sie beschäftigten sich in Vorträgen und Posterpräsentationen mit dem Thema wie das Gehirn eigene Aktionen - vor allem Fehler - überwacht und bewertet, und wie und wo sich diese Prozesse im Gehirn zeigen. Es wurden Methoden vorgestellt, wie Fehler sich in Hirnströmen oder im Kernspin-Tomographen sichtbar machen lassen und wie diese Daten schnell und effektiv ausgewertet werden.
Beispielsweise wurde diskutiert, wie sich Ermüdung auf die Fehlererkennung auswirkt, wie diese sich im Alter, bei verschiedenen Erkrankungen des Gehirns, oder bei Einwirkung verschiedener alltäglicher Drogen verändert, und welche Konsequenzen Fehler haben können. Auch die Erkennung unterschwelliger Fehler, die noch gerade vermieden werden können, also im Verhalten nicht erkennbar sind, lässt sich mit den vorgestellten Methoden im Gehirn sichtbar machen.
Das große Interesse an diesen Fragestellungen lässt sich u.a. auf die steigende Anzahl von Arbeitsplätzen zurückführen, an denen nicht Muskelkraft, sondern "Hirn" gefragt ist.
Fehler sind die kritischsten Arbeitssituationen. Daher ist es außerordentlich wichtig, Untersuchungen über mögliche Fehlerquellen, über mögliche Konsequenzen der Fehlererkennung, sowie über die Beeinflussung der Fehlererkennung durch arbeitsbedingte Faktoren, wie Ermüdung oder Zeitdruck, durchzuführen. Diese Ergebnisse können dann zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen genutzt werden.
Die IfADo-Arbeitsgruppe "Kognitive Neurophysiologie" um PD Dr. Michael Falkenstein gehört zu den weltweit führenden Forschergruppen auf diesem Gebiet.
Fotos und Text zum Download stehen Ihnen zur Verfügung unter www.ifado.de/presse
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