Fachhochschule unterstützt Absolventen bei der Firmengründung
Iserlohner Absolvent gründet neue Firma
Die Förderung von Existenzgründungen aus Hochschulen, sogenannten spin-offs, ist ein besonderes Anliegen von Landes- und Bundespolitik. Während viele Hochschulen das Thema Existenzgründung in die Lehre integriert haben, um die Studierenden bereits frühzeitig für diese Form der Erwerbstätigkeit zu sensibilisieren, geht die Fachhochschule Südwestfalen einen ganz anderen Weg. Gründungswillige Absolventinnen und Absolventen erhalten hier die Möglichkeit, im Rahmen der Gründungsphase ihrer Firma, das Know-how und die technische Ausstattung in den Laboratorien der Hochschule zu nutzen. Für die Jungunternehmer ein unschätzbarer Vorteil, denn gerade am Anfang brauchen technologieorientierte Gründungen viel Eigenkapital. Beteiligungskapitalgeber aber sind insbesondere in der Frühphase einer Firmengründung nur schwer zu finden, was häufig zum Scheitern geplanter Existenzgründungen führt, da das finanzielle Risiko zu hoch erscheint.
Markus Pierskalla ist der erste Existenzgründer der Fachhochschule Südwestfalen, der von dieser neuen Förderung profitiert und sich bei der Gründung seiner Firma MPA der vollen Unterstützung von FH- Kanzler Heinz-Joachim Henkemeier und Prof. Dr. Fred Schäfer, Leiter des Labors für Kolbenmaschinen sicher weiß. Markus Pierskalla studierte an der Iserlohner Hochschule Fertigungstechnik und beschäftigte sich bereits im Rahmen seiner Diplomarbeit mit der Fahrzeugmesstechnik. Nach Beendigung seines Studiums war er fünf Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kolbenmaschinenlabor beschäftigt, wo er sich auf dem Gebiet der Motoren- und Fahrzeugtechnik mit Schwerpunkt Abgasemissionen qualifizieren und gleichzeitig im Rahmen von Industrieprojekten hervorragende Kontakte zur Automobil- und Automobilzulieferindustrie herstellen konnte. Beste Voraussetzungen also für den Sprung in die Selbständigkeit.
Die Geschäftsfelder der Firma MPA liegen im Bereich Gasbetrieb für Motoren und Abgasnachbehandlung, wobei insbesondere die Partikelfilterentwicklung zu nennen ist, die langfristige Perspektiven für eine erfolgversprechende Kooperation mit verschiedenen Unternehmen bietet. Grundvoraussetzung für die anstehenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist eine umfangreiche technische Ausstattung, die erhebliche Investitionen erforderlich macht. Genau hier setzt die Unterstützung der Hochschule an. Gegen ein angemessenes Entgelt kann Markus Pierskalla die Einrichtungen des Kolbenmaschinenlabors nutzen. Das Labor verfügt über eine moderne Ausrüstung: Neben einem Abgasrollenprüfstand zur Emissionsmessung an Kraftfahrzeugen stehen diverse Motorprüfstände zur Verfügung, die mit neuesten Steuerungs- und Datenerfassungssystemen ausgestattet sind. Für Markus Pierskalla bedeutet dies, seine Investitionen halten sich in einem überschaubaren Rahmen und das Risiko der Firmengründung wird minimiert. Auch die Fachhochschule Südwestfalen profitiert von dieser Partnerschaft, indem sie das Know-how der Mitarbeiter der Fa. MPA weiterhin nutzen und ihre Studierenden beispielsweise in gemeinsame Projekte einbinden kann, sei es in Form von Diplom- oder Seminararbeiten. Und im Forschungs- und Entwicklungsbereich, in dem bereits ein gemeinsames Projekt abgeschlossen wurde, ist sich Prof. Schäfer sicher, werden sich ebenfalls weitere Kooperationsprojekte anschließen. Langfristig hoffen alle Beteiligten, mit diesem Pilotprojekt auch neue Arbeitsplätze schaffen zu können.