Defizite bei der Begabtenförderung
Obwohl sich in Deutschland die Förderung besonders begabter Kindern in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, gibt es in diesem Bereich hierzulande noch viele Defizite. Das zeigen die Ergebnisse der ersten europäischen Vergleichsstudie zur Begabtenförderung, die auf dem internationalen Kongress "Curriculum und Didaktik der Begabtenförderung" vom 24. bis 27. September 2003 in der Universität Münster vorgestellt und diskutiert werden.
21 EU-Länder sowie Lettland, Polen, Ungarn, Slowenien und die Schweiz wurden in der Studie berücksichtigt. Besonders England, die Niederlande, Österreich, Schweiz, Polen und Slowenien fallen positiv in ihren Anstrengungen auf, Begabtenförderung systematisch zu betreiben. In Deutschland dagegen werden Weiterbildungsprogramme für Lehrer kaum berücksichtigt. Auch gibt es bisher noch zu wenig wissenschaftlich fundierte Hilfestellungen, um Begabungen bereits bei Kindergarten- und Grundschulkindern zu erkennen. Dabei werden gerade in frühen Jahren wichtige Weichen für die Entwicklung besonders begabter Kinder gestellt.
Erarbeitet wurde die Studie "Schulische Begabtenförderung in Europa: Bestandsaufnahme und Ausblick", die einen Einblick in die Arbeit der Nachbarländer geben und gegenseitige Lernprozesse anregen soll, von Prof. Dr. Franz Mönks vom "Internationalen Centrum für Begabungsforschung" (ICBF) der Universitäten Münster und Nijmegen/Niederlande. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Der Kongress "Curriculum und Didaktik der Begabtenförderung - Begabungen fördern, Lernen individualisieren" wird vom Internationalen Centrum für Begabungsforschung" der Universitäten Münster und Nijmegen in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung und mit Unterstützung der Karg-Stiftung vom 24. bis 27. September 2003 in Münster veranstaltet. Im Rahmen des Kongresses hält die ehemalige Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth am 24. September um 20 Uhr im Hörsaal H1 am münsterschen Hindenburgplatz einen Vortrag "Zur gesellschaftlichen Bedeutung von Schule und Bildung für die Begabungsförderung".
Hinweise für die Redaktionen:
Eine Pressekonferenz zum Kongress "Curriculum und Didaktik der Begabtenförderung" findet am 24. September 2003 um 14.00 Uhr im Festsaal der Universität Münster, Schlossplatz 5, in Münster statt. Teilnehmen werden u.a. der Autor der Studie, Prof. Dr. Franz Mönks vom "Internationalen Centrum für Begabungsforschung", und Prof. Dr. Heribert Meffert, Vorsitzender des Präsidiums der Bertelsmann Stiftung.
Rückfragen: Dr. Christian Fischer (ICBF), Telefon 0 251 / 83-29 306, Dr. Silke Jansen (Bertelsmann Stiftung), Telefon 0 52 41 / 81-81 371.
Weitere Informationen:
http://www.icbf.de