Gute Heilungschancen bei jungen Krebspatienten, aber…
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs macht am Cancer Suvivors Day
(3. Juni 2018) auf die Folgen der Krebserkrankung trotz hoher Heilungsrate bei jungen Patienten aufmerksam: Livestream auf Facebook mit engagierten jungen Krebspatienten am Montag (4. Juni 2018)
Berlin, 1. Juni 2018 – Am kommenden Sonntag, den 3. Juni 2018, findet weltweit der diesjährige Cancer Survivors Day statt. Etwa 80 Prozent der jungen krebskranken Frauen und Männer zwischen 18 und 39 Jahren können heute in Deutschland geheilt werden. Doch viele müssen mit gesundheitlichen, sozialen und finanziellen Folgen der Erkrankung und der intensiven Therapien umgehen. Am Montag (4. Juni 2018) werden eine junge Frau und drei junge Männer in einem Livestream auf der Facebook-Seite der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ihre Erfahrungen mit und nach der Erkrankung weitergeben.
„Wir wollen auch auf diesem Weg jungen Patienten, die gerade die Diagnose erhalten ha-ben oder noch in der Therapie sind, Mut machen und Kraft geben“, erklärt die 31-jährige Claudia. Sie war vor drei Jahren an Darmkrebs erkrankt. Der Krebs hatte nicht nur ihre Gesundheit existenziell bedroht, sondern auch erhebliche Folgen für ihr soziales Um-feld. „Während der zweiten Chemo verließ mich mein Mann - wenige Wochen nach unse-rer Hochzeit“, erzählt die warmherzige und sehr lebenslustige junge Frau. „Unser gerade bezogenes Haus musste wieder verkauft werden.“ Sie hat ihr „neues Leben“ voll im Griff, arbeitet in der Medizintechnik im Außendienst, kümmert sich unter anderem um ihre kleine einjährige Patentochter und ist ehrenamtlich in der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs tätig.
Engagierte junge Betroffene beteiligen sich an Stiftungsprojekten
„Immer wieder erleben wir, dass sich die jungen Menschen nach überstandener Krebser-krankung für andere Betroffene einsetzen. Die Erfahrungen, die sie mitbringen, schaffen nicht nur Vertrauen bei anderen jungen Krebspatienten, sondern beinhalten auch eine große Kompetenz. Ohne dieses Engagement wäre die Entwicklung unserer Stiftungspro-jekte nicht möglich“, erklärt Prof. Dr. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. „Durch die direkte Zusammenarbeit sind unsere Hilfeangebote besonders effektiv und es ist eine Freude, das Selbstvertrauen und die Stärke dieser jungen Menschen mitzu-erleben“, ergänzt Stiftungsvorstand Prof. Dr. med. Diana Lüftner.
Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni wird rund um den Globus der Cancer Survivors Day begangen. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs macht nicht nur an diesem Tag auf die besondere Situation dieser speziellen Altersgruppe von Krebspa-tienten aufmerksam, sondern engagiert sich seit nahezu vier Jahren für die Verbesse-rung der Behandlungs- und auch allgemeinen Lebensbedingungen junger krebskran-ker Menschen. Im bundesweit einzigartigen JUNGEN KREBSPORTAL erhalten junge Pa-tienten kostenlose und kompetente Beratung durch Fachärzte rund um den Alltag mit der Krebserkrankung und zu speziellen gesundheitlichen Fragen. In den TREFFPUNK-TEN der Stiftung in inzwischen zwölf deutschen Städten und Regionen tauschen sich mittlerweile 300 Betroffene aus. Im Stiftungsprojekt „Jung & Krebs – Erste Hilfe – Tipps von Betroffenen“ bekommen Patienten, die gerade die Diagnose erhalten haben, wert-volle, praktische und auch Mut machende Hinweise für den Umgang mit der Familie, Freunde, dem Arbeitgeber oder behandelnden Ärzten.
Zukunft mit eigener Familie ermöglichen
Seit anderthalb Jahren engagiert sich die Stiftung für die Finanzierung der Fruchtbar-keiterhaltung junger Krebspatienten durch die Krankenkassen. Bisher müssen die jun-gen Betroffenen die Entnahme und Konservierung ihrer Ei- oder Samenzellen oder ihres Eierstockgewebes selbst finanzieren. Das kostet bis zu 4.300 Euro. Patrick (36 Jahre) hat vor seiner Krebsbehandlung Sperma einfrieren lassen. „Diese Vorsorge war mir sehr wichtig“, erklärt der fast zwei Meter große Historiker und Online-Marketing-Manager. „Aber vor ein paar Jahren, als junger Student, hätte ich es nicht allein bezahlen können“, so Patrick, dessen Hodenkrebs Anfang 2018 diagnostiziert wurde. Vor weni-gen Wochen hat seinen letzten Chemoblock abgeschlossen.
„Die Änderung nur eines Satzes im Sozialgesetzbuch V würde die Finanzierung durch die Krankenkassen ermöglichen. Wir führen intensive Gespräche mit Bundestagsabgeordne-ten von Regierung und Opposition. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat verspro-chen, eine Gesetzesänderung zu unterstützen. Jetzt ist es an der Zeit für Taten“, erklärt Freund.
Zu jung für Krebs? – Patienten und erste Symptome ernstnehmen
Ein weiteres Problem, das junge Krebspatienten sehr häufig erleben müssen, ist, dass ihre Symptome nicht richtig eingeordnet und ernstgenommen werden. Sie erscheinen für eine Krebserkrankung zu jung. Akrams (35 Jahre) Beschwerden wurden monate-lang als stressbedingt oder psychosomatisch gedeutet. Er war mit 32 Jahren an einem Hodgkin-Lymphom erkrankt. Das kennt auch der 29-jährige Fayez: „Ich hatte vor zwei Jahren höllische Bauchschmerzen und musste mich dauernd übergeben. Ich ließ nicht lo-cker, obwohl ich mir anhören musste: ‚Sie sind noch so jung, Sie können das gar nicht ein-schätzen!‘“ Dem jungen Berliner wurde später in einer sechsstündigen Operation ein neuroendokriner Tumor entfernt. „Aber es gibt auch eine freudige Nachricht: Im Sep-tember werden meine Frau und ich das erste Mal Eltern“, ergänzt Fayez gern.
Claudia, Akram, Fayez und Patrick sind am 4. Juni 2018, ab 10:30 Uhr in dem Livestream auf der Facebook-Seite der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs zu sehen: https://www.facebook.com/junge.erwachsene.mit.krebs
Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist im Juli 2014 von der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gegründet worden und bietet jungen Krebspatienten im Alter von 18 bis 39 Jahren unterschiedli-che Unterstützung rund um den Alltag mit und nach dieser schweren Erkrankung. Die Stiftungsarbeit, die als gemeinnützig anerkannt ist, wird ausschließlich durch Spenden finanziert.
„Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende“, rufen die vier jungen engagier-ten Patienten gemeinsam mit Lüftner und Freund auf.
Spendenkontoverbindung der
Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Postbank, IBAN: DE57 1001 0010 0834 2261 04, BIC: PBNKDEFF
(6.408 Zeichen. Die angegebene Genderform vertritt beide Geschlechter.)
Die Pressemitteilung sowie weitere Informationen zur Stiftung können Sie auf der Internetseite www.junge-erwachsene-mit-krebs.de abrufen. Bei Abdruck bitten wir um ein Belegexemplar.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
Frauke Frodl, V. i. S. d. P.
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Fon: 030 / 28 09 30 56 0
Mobil: 0179/ 255 32 92
Fax: 030 / 28 09 30 56 9
E-Mail: f.frodl@junge-erwachsene-mit-krebs.de
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