Beruf fängt in der Schule an - mit "Schülerbetriebspraktika"!
"Schülerbetriebspraktika" bieten besonders Schülern/innen der Haupt- und Realschule die Möglichkeit, vor Abschluss ihrer Schulzeit Berufe in der Praxis kennen zu lernen, Berufsvorstellungen zu konkretisieren und erste Initiativen zur Vorbereitung ihrer Berufswahlentscheidung zu entwickeln. Betriebe sehen das auch so: Neun von zehn Ausbildungsbetrieben, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) um eine Bewertung dieser Begegnungen mit der Arbeitswelt gebeten wurden, öffnen sich für die Jungen und Mädchen und stellen Praktikumsplätze zur Verfügung. Mehr als 90 % der Betriebe geben an, eher gute Erfahrungen mit Praktikant/innen gemacht zu haben. Vier von fünf halten die Jugendlichen für interessiert und umgänglich, allerdings nur 68 % für pflichtbewusst. Lediglich 21 % bescheinigen ihnen Eigeninitiative. Dieser Aspekt scheint sich schon bei der Suche nach einem Praktikumsplatz widerzuspiegeln, weil der Einschätzung der Betriebe zufolge sehr oft Eltern für ihre Kinder nachfragen und weniger häufig die Jugendlichen von sich aus aktiv werden.
Die Befragung des BIBB ergab weiter:
82% der Betriebe - in der Mehrzahl Großbetriebe sowie Betriebe in den Bereichen Industrie, Handel, Banken und Versicherungen - vergeben ihre Praktikumsplätze immer bzw. häufig an Realschüler/innen, 69% - vor allem Klein- und Mittelbetriebe bzw. Handwerksbetriebe - konzentrieren sich eher auf Hauptschüler/innen.
Vier von fünf Betrieben sehen in den von ihnen angebotenen Schülerbetriebspraktika eine Investition in die Zukunft, jeder fünfte erkennt sogar einen unmittelbaren Nutzen für den Betrieb. Lediglich 20% sehen in den Praktika eine zwar notwendige, doch lästige Pflicht.
Obwohl in den Schulen die Betriebspraktika zum Kernbereich der Berufswahlorientierung gehören, halten nur 20% der befragten Betriebe die Schüler/innen für "gut" auf das Praktikum vorbereitet; zwei Drittel geben der Vorbereitung die Note "befriedigend", und jeder 7. Betrieb (14%) bewertet sie als "schlecht".
Mehr als die Hälfte der Ausbildungsbetriebe stehen einer Intensivierung der Kontakte zwischen Schule und Betrieb aufgeschlossen gegenüber, weniger als die Hälfte pflegen allerdings bislang regelmäßige Kontakte, die über das Angebot, Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen, hinausgehen.
Weitere Ergebnisse der Befragung präsentiert das BIBB in den Informationen Nr. 25 des Referenz-Betriebs-Systems, "Schülerpraktika aus der Sicht der Betriebe," abrufbar im Internet über unten stehenden Link.
Informationen zum Projekt "Beruf fängt in der Schule an. Die Bedeutung von Schülerbetriebspraktika im Rahmen der Berufswahlorientierungsphase" erteilt im BIBB Thomas Bergzog, E-Mail: bergzog@bibb.de
Weitere Informationen:
http://www.bibb.de/redaktion/rbs