Die lebenswerte Stadt
Architekturabsolventin der Universität Hannover stellt Diplomarbeit in der Bauverwaltung aus
Am 25. Februar 2004, 16 Uhr, eröffnen Stadtbaurätin Uta Boockhoff-Gries und Prof. Barbara Zibell vom Institut für Geschichte und Theorie am Fachbereich Architektur der Universität Hannover die Ausstellung "Die lebenswerte Stadt". In der Bauverwaltung der Stadt Hannover, Rudolf-Hillebrecht-Platz 1, präsentiert Dipl.-Ing. Kerstin Sailer die Ergebnisse ihrer Diplomarbeit zu öffentlichen Räumen der Zukunft. Die Ausstellung läuft bis zum 19. März 2004, der Eintritt ist frei.
Eine Stadt wird von den Menschen als lebenswert erfahren, wenn öffentliche Räume zum Aufenthalt, zu vielfältiger Nutzung und zur Aneignung einladen. "Bisweilen ist das Gegenteil der Fall: Im öffentlichen Raum wird mit subtilen Mitteln ausgegrenzt, Menschen haben Angst und Räume taugen weder zur Aneignung noch zur Identifikation," erklärt Kerstin Sailer die Motivation zu ihrer Diplomarbeit. In drei thematischen Blöcken analysiert sie Räume in Hannover vom Kröpcke bis zum Lister Platz. Dabei werden insbesondere Prozesse der Aus- und Abgrenzung, Aspekte von Sicherheit und Fragen der Aufenthaltsqualität beleuchtet.
Aus diesen Erkenntnissen heraus macht Kerstin Sailer Vorschläge zu möglichen Umnutzungen und Umgestaltungen. So sollen am Ernst-August-Platz mobile Stühle für eine lebendigere Atmosphäre und mehr Kommunikation sorgen. Aus der Passerelle wird eine Wellness- und Ruhe-Zone mit Sitzgelegenheiten und Liegelandschaft. Ein Raschplatzwald sorgt für Irritationen, aber auch für Überraschung und (Ent-)Spannung.
Die lebenswerte Stadt wird nicht nur von Ästhetik bestimmt, sondern vielmehr durch ihre Nutzbarkeit. "Nur allzu oft sind beispielsweise Trampelpfade traurige Zeugen dessen, dass andere Dinge im Vordergrund der Planung standen, als die Routen und Alltagswege der Menschen", beschreibt Sailer neue Anforderungen an die Planer. "Planung schafft und bestimmt Lebensräume und müsste daher mehr als bisher am menschlichen Verhalten ausgerichtet werden."
Hinweis an die Redaktion:
Für nähere Informationen steht Ihnen Dipl.-Ing. Kerstin Sailer, Institut für Geschichte und Theorie am Fachbereich Architektur, unter 0511/762-3270 oder per E-Mail unter kerstin.sailer@web.de gern zur Verfügung.