Fraunhofer-Allianz Vision auf der Control 2004 in Sinsheim
Die Fraunhofer-Allianz Vision präsentiert auf der Control 2004 in Sinsheim, 11. bis 14. Mai, in Halle 6 am Stand 6305 eine Auswahl neuer Bildverarbeitungs- und Vermessungssysteme. Ein Schwerpunkt wird diesmal die Wärmefluss-Thermographie sein.
Wärmefluss-Thermographie als zerstörungsfreies Prüfverfahren für die Qualitätssicherung in der Produktion
Die Wärmefluss-Thermographie gewinnt für die Qualitätssicherung zunehmend an Bedeutung. Durch die Analyse des Wärmeflusses bzw. der Wärmeleitfähigkeit der Prüflinge können unterhalb der Oberfläche liegende und daher äußerlich nicht sichtbare Fehlstellen erkannt werden. Grundsätzliche Vorteile des thermographischen Wärmefluss-Prüfverfahrens sind das bildgebende Funktionsprinzip, die hohe Prüfgeschwindigkeit und die relativ einfache Automatisierbarkeit.
Mögliche Einsatzgebiete sind die Erkennung von äußerlich nicht sichtbaren Materialdefekten in Werkstücken (Haftungs- und Klebefehler, Delaminationen, Blasen, Lunker, Risse oder Korrosionen) oder die Bestimmung von Schichtdicken in Verbundmaterialien. Außerdem können auch Dichtigkeiten, Schweißnähte und Schweißpunkte überprüft oder Fremdkörper in Lebensmitteln detektiert werden.
Inspektion von Rotorblättern
Am Messestand der Fraunhofer-Allianz Vision auf der Control wird die Prüfung von Rotorblättern mit Thermographie präsentiert. Rotorblätter von Windkraftanlagen müssen für einen reibungslosen Betrieb regelmäßig gewartet werden. Mithilfe der Wärmefluss-Thermographie können die häufigsten Fehler, wie Risse, Verklebungsfehler oder Lufteinschlüsse gefunden werden. Die moderne Infrarottechnik kann Flächen von mehreren Quadratmetern innerhalb einer Minute vollständig erfassen. Sie stellt einen zuverlässigen Ersatz für die traditionelle visuelle oder Klopftest-Prüfung dar. Außerdem ist sie auch für die Qualitätskontrolle der Rotorblätter in der Fertigung geeignet.
Bereich: Industrielle Prüfung
Online-Inspektion der Oberflächen laminierter Metalldichtungen
Bei der Produktion und während des Stanzvorgangs von Metalldichtungen können Oberflächenfehler durch Bläschen, Fremdkörper, Dellen oder Kratzer entstehen. Mit dem Oberflächeninspektionssystem MASC-Dichtungen können diese Fehler online und zu 100 Prozent erkannt werden. Die geprüften Dichtungen werden nach Gut- bzw. Schlechtteilen sortiert und gefundene Fehler in Fehlerklassen eingeordnet. Darüber hinaus wird eine Statistik über die Art und Häufigkeit der aufgetretenen Fehlertypen erstellt.
Farbanalyse durch Spectral Imaging
Das neue Farbanalysesystem ermöglicht die Prüfung verschiedener, farblich strukturierter Oberflächen auf Farbabweichungen (z. B. Möbeldekore, Textilien, Holzoberflächen) oder die Erkennung unerwünschter Anteile in Schüttgütern (z. B. farblich abweichender Agrarprodukte) im Durchlauf.
Capa Cam - Kombinierte Oberflächen- und Formprüfung von bearbeiteten Gussteilen
Bei der Produktion von Gussteilen können Fehler an schwer zugänglichen Innen- und Außenflächen entstehen. CapaCam prüft die gefrästen Oberflächen dieser Gussteile auf Lunker, Poren, Schlagstellen oder Kratzer. Weiterhin werden die komplizierten Konturen der gefrästen Oberflächen vollständig auf Maßhaltigkeit und Kantenfehler wie Ausbrüche oder Abplatzer überprüft. Zwei hochauflösende Zeilenkameras prüfen die Vorder- und Rückseite des Bauteils. Damit ist eine gleichzeitige Bildgewinnung und Prüfung möglich, so dass eine 100%-Prüfung aller relevanten Oberflächen schritthaltend mit dem Prozesstakt erfolgen kann.
CT-Mini: Röntgen-Computertomographie von Mikrokomponenten
Mit dem neu entwickelten CT-Mini können im Materialinneren verborgene Fehler zuverlässig identifiziert und innere Strukturen vermessen werden. Mögliche Werkstücke sind Mikrokomponenten wie Metallschäume, Pumpendüsen oder Schweißnähte bis zu einer Größe von 5 cm.
Bereich: Optische Messtechnik
Kolibri Flex: Vermessung der 3-D-Form von komplexen Objekten
Komplexe Objektgeometrien können mit dem neuen System einfach und rundum vermessen werden. Passmarken auf dem Objekt, eine Kalibrierung der Drehachse oder Matching-Prozeduren sind bei dieser Rundumvermessung nicht mehr nötig. Das Messvolumen beträgt ca. 300 x 300 x 200 mm³, die Messunsicherheit ist kleiner 50 Mikrometer, die typische Messzeit für ein Werkstück liegt bei 1 bis 5 min. Die Zahl der Ansichten ist frei wählbar.
Optische Multi-Sensor-Messmaschine zur kombinierten optischen 2-D- und 3-D-Messung von Werkstücken
Mit der neuen Multi-Sensor-Messmaschine können erstmals gleichzeitig dreidimensionale und zweidimensionale Merkmale von Werkstücken mit einer Messmaschine erfasst werden können. Das Messsystem kombiniert das Lichtschnittverfahren (3-D) mit der telezentrischen Durchlichtmessung (2-D).
Geometrieprüfung an ultrapräzisen Bauteilen
Der auf Weißlichteinterferometrie basierende faseroptische Mikrosensor DISTANCE ist für den Einsatz in Mikromontageprozessen geeignet, bei dem taktile Sensoren aufgrund ihrer Größe nicht in Frage kommen. Mit DIAMET wird ein Mess-System zur hochgenauen und berührungslosen Durchmesserbestimmung entwickelt. Das Verfahren arbeitet schnell, flexibel und fehlerresistent bei einem gleichzeitigen großen Durchmesserspektrum. Somit werden Kosten-, Zeit- und Genauigkeitsvorteil gegenüber herkömmlichen Messverfahren zur Durchmesserbestimmung erzielt.
Bereich "Qualitätsmanagement"
Prozessorientiertes Qualitätsmanagement
Im Bereich der Produktentwicklung und -herstellung kann die Effizienz der Geschäftsprozesse und deren qualitätsorientierte Absicherung mit weiterentwickelten Methoden entscheidend verbessert werden. Vorgestellt werden Beispiele aus dem Bereich Dienstleistungs- und Kundenmanagement, der Entwicklung von medizinischen Produkten und Beispiele zur Einführung von Managementsystemen.
Die Institute der Fraunhofer-Allianz Vision besitzen langjährige Erfahrung bei der Entwicklung von Hard- und Software für automatisierte Bildsysteme und setzen innovative Technologien in schlüsselfertige Anwendungen und Geräte um. Die zentrale Geschäftsstelle in Erlangen steht als erste Anlaufstelle für Anfragen zur Verfügung.
Weitere Informationen:
http://www.vision.fraunhofer.de/vision_neu/de/events/44.html