Modellstudiengang der RUB-Medizin: Erstsemester hospitieren in Arztpraxen
Schon nach dem ersten Semester in einer Arztpraxis hospitieren und Erfahrungen mit Patienten sammeln: Diese außergewöhnliche Möglichkeit haben Studierende des Modellstudiengangs Medizin an der RUB. In den vergangenen Semesterferien "schwärmten" 42 Studierende aus, zwischen Ende Januar und Mitte April absolvierten sie in hausärztlichen Praxen eine 14-tägige Hospitation.
Bochum, 03.05.2004
Nr. 139
Kontakt zu Patienten statt Praxisschock
RUB-Medizin: Erstsemester hospitieren in Arztpraxen
Im Bochumer Modellstudiengang ist stures Büffeln passé
Schon nach dem ersten Semester in einer Arztpraxis hospitieren und Erfahrungen mit Patienten sammeln: Diese außergewöhnliche Möglichkeit haben Studierende des Modellstudiengangs Medizin an der RUB. In den vergangenen Semesterferien "schwärmten" 42 Studierende aus, zwischen Ende Januar und Mitte April absolvierten sie in hausärztlichen Praxen eine 14-tägige Hospitation. Mit Erfolg: Die meisten von ihnen wurden von ihren "Patenärzten" gefragt, ob sie in den nächsten Ferien wiederkommen.
Praxishospitation statt Praxisschock
Insgesamt stehen fünf solcher Praktika auf dem Lehrplan der Studierenden. "Praxishospitation statt Praxisschock" lautet das Motto des Modellstudiengangs, in dem die Studierenden so früh wie möglich Kontakt zu Patienten bekommen sollen. "Während meiner Zeit in der Praxis erlebte ich, mit wie viel Verantwortung und Zeitaufopferung der Arztberuf verbunden ist, was aber durch das Vertrauen und die Dankbarkeit der seitens der Patienten gern in Kauf genommen wird", resümiert Studentin Kija Hoffmann (20) ihre ersten Erfahrungen.
Lerninhalte vertiefen
"Ziel der Hospitation ist, die Inhalte des ersten Semesters aus Seminaren und Übungen zu vertiefen", sagt Ute Köster, Koordinatorin des Bochumer Modellstudiengangs. So beleuchten die Studierenden zum Beispiel die Krankengeschichte eines Patienten im Gespräch, sie machen Basisuntersuchungen des Hüftgelenks oder erkennen und benennen pathologische Abweichungen der Wirbelsäule - natürlich stets in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Patenarzt. "Die Rückmeldungen der Studierenden und der Ärzte zeigen, dass wir mit diesem Konzept auf dem richtigen Weg in der Medizinerausbildung sind", so Köster.
Stures Büffeln ist passé
Das reformierte Studium zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung von fachlichem "Was-Wissen" und zusätzlichem "Wie-Wissen" aus. Dazu gehören zum Beispiel Kommunikation, Ethik und Gesundheitsökonomie. Stures Büffeln ist im Modellstudiengang passé: Teamwork, Problem-Orientiertes Lernen und der Kontakt zu Menschen schulen von vornherein für den Einsatz in Klinik und Praxis. Der Modellstudiengang startete im vergangenen Wintersemester.
Weitere Informationen
Dipl.-Soz. Wiss. Ute Köster, Büro für Studienreform Medizin, Medizinische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Gebäude UHW 10/1011, 44801 Bochum, Tel. 0234/32-27250, Fax: 0234/32-14648, E-Mail: ute.koester@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://www.ruhr-uni-bochum.de/msm/
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