AES 4 Konferenz mit der Elite der Kryptographen - Pressetermin 12. Mai
Nach jüngst aufgetretenen Zweifeln an der Sicherheit des aktuellen Verschlüsselungsstandards AES (Advanced Encryption Standard), diskutieren Experten seine Stärken und Schwächen auf der 4. Konferenz zum AES "State of the Crypto Analysis" (10. bis 12. Mai 2004). Das Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit der RUB (Direktor: Prof. Dr. Hans Dobbertin) organisiert die Konferenz im Hotel Hilton in Bonn. Die Weltprominenz der Kryptologen hat sich angesagt.
Bochum, 05.05.2004
Nr. 144
Codeknacker diskutieren den Verschlüsselungsstandard
AES 4 Konferenz mit der Elite der Kryptographen
Horst Görtz Institut der RUB lädt ein - Podium am 12. Mai
Die heutige Kryptographie hat ein fundamentales Problem: Es gibt kein kryptographisches Verfahren, dessen Sicherheit man nach derzeitigen Kenntnissen umfassend und logisch zwingend beweisen kann. Nach jüngst aufgetretenen Zweifeln an der Sicherheit des aktuellen Verschlüsselungsstandards AES (Advanced Encryption Standard), diskutieren Experten seine Stärken und Schwächen auf der 4. Konferenz zum AES "State of the Crypto Analysis" (10. bis 12. Mai 2004). Das Horst Görtz Institut für IT-Sicherheit der RUB (Direktor: Prof. Dr. Hans Dobbertin) organisiert die Konferenz im Hotel Hilton in Bonn. Die Weltprominenz der Kryptologen hat sich angesagt.
PRESSETERMIN
Einen Überblick über die Themen der Konferenz bieten der Vortrag "NIST and AES in 2004" von John Kesley (National Institute of Standards and Technology (NIST) und die anschließende moderierte Podiumsdiskussion (Moderation: Peter Welchering, Wissenschaftspressekonferenz), zu der Medienvertreter und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen sind.
Vortrag und Podiumsdiskussion
am Mittwoch, 12. Mai 2004, von 12 bis 14 Uhr
im Hotel Hilton in Bonn.
Geschichte des AES
Mitte der neunziger Jahre eröffnete das amerikanische National Institute of Standards and Technology (NIST) einen internationalen Wettbewerb für einen Algorithmus als neuen Verschlüsselungsstandard. AES sollte den US-Behörden eine Verschlüsselung bieten, die sensible Informationen bis in das nächste Jahrhundert schützt. 1997 wurden 15 unterschiedliche Algorithmen eingereicht. Diese wurden auf der ersten AES-Konferenz vorgestellt und bewertet. So blieben nach einem halben Jahr nur noch fünf Kandidaten, die die Sicherheits- und Performanceanforderungen erfüllten. Bis zum 15. April 1999 dauerte die Prüfung der verbliebenen fünf Algorithmen und auf der dritten Konferenz zum AES wurde dann der Algorithmus Rijndeal als der Gewinner bekannt gegeben.
Überraschung: Belgier gewinnen
Zur Überraschung aller Beobachter wurde damit kein US-amerikanischer, sondern ein belgischer Vorschlag ausgewählt. Die Entwickler waren Vincent Rijmen von der Katholischen Universität Leuwen und Jean Daemen von Proton World International. Anfang 2002 wurde AES zum Standard und bekam eine Zertifizierung des Secretary of Commerce als FIPS (Federal Information Processing Standard).
Im Blickpunkt: Attacken und Schutz
Im Fokus der diesjährigen AES 4-Konferenz stehen kryptographische Attacken auf den Algorithmus Rijndael, Maßnahmen zum Schutz der Implementierungen vor Seitenkanalattacken und Vergleiche mit anderen Blockchiffren. Das Ziel der Konferenz ist es, einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Sicherheit des Advanced Encryption Standard zu präsentieren und alle interessierten Kryptographen zu einem Austausch zu versammeln.
Die Weltelite der Kryptologen versammelt
Dem HGI ist es gelungen, u.a. Nicolas Courtois von Axalto Smart Cards, Yvo Desmedt (Florida State University), Jean-Charles Faugere (Universität Paris) und Carlos Cid von Royal Holloway (University of London) zu gewinnen. Vorsitzende des Konferenzkomitees sind Vincent Rijmen, einer der beiden Entwickler des Rijndael-Algorithmus, von der Graz University of Technology und Hans Dobbertin (HGI). Unter den Mitgliedern findet sich z. B. Don Coppersmith von IBM, der Mitentwickler des legendären AES-Vorgängers DES.
Weitere Informationen
Aleksandra Sowa, Horst Görtz Institut für Sicherheit in der Informationstechnik, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23262, E-Mail: sowa@hgi.rub.de, Internet: http://www.aes4.org
Weitere Informationen:
http://www.aes4.org