Einbau in einen Ring macht Moleküle reaktiver
Ob Silicone, harte Keramiken oder Photodioden - all diese Materialien spielen in der Technik eine entscheidende Rolle. So werden siliconhaltige Anstrichstoffe zum Beispiel als Korrosionsschutz verwendet. Keramiken kommen unter anderem zur Verbesserung der Eigenschaften von Halbleitern oder des Wirkungsgrades von Motoren zum Einsatz.
All diese Materialien haben eines gemeinsam: Sie besitzen Silicium-Atome als zentrale Bausteine. Ein eleganter Aufbau solcher Strukturen geht von Verbindungen aus, in denen zwei Silicium-Atome miteinander verknüpft sind. Obwohl diese Verbindungen nicht gerade reaktionsträge sind, müssen in den meisten Fällen teure Katalysator-Substanzen zugesetzt werden, um die Reaktion in Schwung zu bringen. Dies zu vermeiden, ist das Bestreben vieler Forschungsgruppen in der Welt.
In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt wollen auch Chemiker der Universität Würzburg die Reaktivität der Silicium-Silicium-Bindung erhöhen und gegebenenfalls gezielt steuern. Hierzu bringt die Arbeitsgruppe um Dr. Carsten Strohmann am Institut für Anorganische Chemie die Silicium-Silicium-Bindung in verschiedene ringförmige Moleküle ein und verändert diese Ringe dann unter verschiedenen Gesichtspunkten.
Anschließend studieren die Forscher an diesen Modellverbindungen grundsätzliche Reaktionen und Strukturprinzipien. Dieses Wissen wollen sie dann auf komplexere Systeme übertragen. Denn ist erst einmal das Reaktionsverhalten der kleinen Silicium-Bausteine bekannt, dann lassen sich auch die Eigenschaften der aus ihnen aufgebauten Materialien besser verstehen. Auf diesem Gebiet laufen derzeit laut Dr. Strohmann insbesondere in Japan und Korea intensive Forschungen, was die Brisanz dieses Themas verdeutliche.
Weitere Informationen: PD Dr. Carsten Strohmann, T (0931) 888-4613, Fax (0931) 888-4613
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